Ein Plüshhund als Crashtestdummy

Allianz AG

Crashtest: Wenn Rex zum Flughund wird

Gerade jetzt zur Urlaubszeit ist es wieder ein Thema: Autofahrer müssen die Ladung in ihren Fahrzeugen sichern. Und für den Gesetzgeber zählen zur Ladung im PKW auch Hunde. Damit sie bei einer Vollbremsung oder einem Unfall nicht wie Geschosse durchs Auto fliegen, sollte man Hunde anschnallen. Was sonst passiert, zeigt ein aktueller Crashtest einer Versicherung mit Hunde-Dummys.

„Ö3-Sonntagsfrühstück“ mit Thomas Kamenar, 13. Juli 2014

In Österreichs Haushalten leben rund 750.000 Hunde. Viele von ihnen werden auch regelmäßig im Auto transportiert, etwa auf Reisen und Ausflüge mitgenommen. Dabei ist jeder Autofahrer auch verpflichtet, Gegenstände sowie Tiere im Fahrzeug zu sichern. Ist das nicht der Fall, kann das bei einem Unfall böse enden – für Tier und Mensch.

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Bei dem Aufprall hat sich das Gewicht des Hundes von 35 kg fast um das 40-fache auf über 1,5 t erhöht.

Die Unfallforscher der Versicherungsgesellschaft Allianz haben ein Auto mit 40 km/h gegen eine Wand fahren lassen. Das Ergebnis ist erschreckend: Der ungesicherte Hunde-Dummy, der auf dem Rücksitz saß, hätte als Echt-Hund den Unfall nicht überlebt. Der 35 kg schwere Dummy ist nämlich ungebremst von der hinteren Sitzreihe ins Armaturenbrett geflogen. Der Aufprall war dabei so schwer, dass Knöpfe und Schalter abknickten, die Mittelkonsole brach und der Schalthebel des Getriebes abgerissen wurde. „Ein lebender Hund hätte einen Genickbruch und schwere Wirbelverletzungen erlitten“, so Manfred Rapolter, Pressesprecher bei der Allianz.

Bester Schutz: Transportbox

Der mit einem Hundegeschirr auf der Rückbank angeschnallte Dummy ist hingegen bei dem Anprall nicht nach vorne geschleudert worden und wäre im echten Leben durch den Crash auch nicht gestorben. Da diese Gurtsysteme grundsätzlich große Bewegungsfreiheit erlauben, berührte er zwar den Sitz vor ihm, wurde aber sicher gehalten. Diese Befestigung ist laut Rapolter aber nur für kleine Hunde bis maximal zwölf Kilogramm geeignet. Für große und mittelgroße Hunde wird der Kauf einer Transportbox empfohlen.

Ein Hund in einer Transportbox auf dem Rücksitz eines Autos
Allianz AG

Thomas Stix ist Techniker beim ÖAMTC und rät solche Transportboxen quer zur Fahrtrichtung im Kofferraum mit Spanngurten zu befestigen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass auch diese Boxen bei einem Unfall durchs Fahrzeug fliegen. Wichtig ist bei Transportboxen, ebenso wie beim Hundegeschirr, dass sie GS-geprüft sind. Darüber hinaus sollten Hundehalter auf das Siegel einer Prüforganisation wie dem TÜV achten. Diese garantieren, dass die Systeme unter Unfallbedingungen getestet wurden. Eine ideale Ergänzung zur Transportbox ist laut dem Unfallforscher ein Trenngitter zwischen Kofferraum und der Rücksitzbank: „Wichtig dabei ist, dass dieses Trenngitter robust mit dem Fahrzeug verbunden ist, ein einfach gespanntes Netz bietet keinen Schutz vor Wurfgeschossen.“

Bis zu 5.000 Euro Strafe ohne Sicherung

Teuer kann es für Lenker werden, wenn man auf eine Sicherung für seinen Hund im Auto gänzlich verzichtet, weiß ARBÖ-Juristin Christine Grandl: „Tiere sind laut Kraftfahrgesetz wie Ladung zu behandeln, und beim Verstoß dagegen drohen Geldstrafen bis zu 5.000 Euro. Ist ein Hund also nicht gesichert, kann man von der Polizei jederzeit angehalten werden.“