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Rekordstrafe von 2,42 Milliarden Euro gegen Google

Die EU-Kommission hat die Strafe gegen Google verhängt. Der US-Internetkonzern habe seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber missbraucht, weil es seine eigenen Online-Shopping-Angebote als erste Suchergebnisse aufführte und damit seine Konkurrenten benachteiligte.

Google soll seine Geschäftspraktiken nun binnen drei Monaten ändern.

Google weist Vorwürfe zurück

Google hat die Vorwürfe der Kommission umgehend zurückgewiesen.Man werde die Entscheidung in ihren Einzelheiten prüfen und erwäge, vor dem Europäischen Gerichtshof in Berufung zu gehen.

Kommt das Unternehmen der Aufforderung der Kommission nicht nach, drohen weitere Strafen von bis zu fünf Prozent des durchschnittlichen weltweiten Einkommens des Mutterkonzerns Alphabet. Außerdem müsse Google mit zivilrechtlichen Schadensersatzklagen betroffener Konkurrenten rechnen, erklärte die Kommission.

Trump als Google-Verteidiger?

Beide Seiten hatten lange versucht, den Streit im gegenseitigen Einvernehmen beizulegen. Die Angelegenheit hatte auch zu Spannungen im Verhältnis zwischen der EU und den USA geführt. Eine hohe Strafe gegen Google könnte nun den Zorn von US-Präsident Donald Trump heraufbeschwören, dessen Wirtschaftspolitik dem Wahlspruch „America First“ (Amerika zuerst) folgt.

Derzeit laufen insgesamt drei EU-Wettbewerbsverfahren gegen Google. Die anderen beiden richten sich gegen den Google-Werbedienst AdSense sowie gegen die Smartphone-Software Android. Vestager sagte am Dienstag, ersten Erkenntnissen zufolge habe Google auch hier gegen EU-Wettbewerbsbestimmungen verstoßen.(apa/JK)