Sommer, Sonne, Party...
In der Traisen, die mitten durch den Campingplatz fließt, werden bei dieser Hitze schön langsam die Stehplätze knapp. Die Sitzplätze sind sowieso schon längst ausverkauft. Jeder, der einen Campingsessel mitgebracht hat, hat ihn mitten im Fluß geparkt, um dort entspannt sein Bier zu schlürfen. Die Atmosphäre ist dermaßen gechillt, dass man glatt vergessen könnte, dass die Musi eigentlich woanders spielt.
In der prallen Hitze vor der Space-Stage etwa. Dort haben sich bereits um 16.00 Uhr tausende Hip-Hop-Fans eingefunden, um Österreichs erfolgreichsten Rapper Dame zu feiern. 150 Millionen Klicks auf Youtube hat der Salzburger, der trotz seines Erfolges – sein letztes Album war auf Platz 1 der Ö3 Austria Top 40 - noch immer erstaunlich bescheiden unterwegs ist. Anfang November erscheint sein neues Album. Ein paar Tracks daraus hat er beim Frequency live angetestet – den begeisterten Reaktionen der Fans nach dürfte es wieder auf die Eins gehen. Außer Helene Fischer haut schon im November ihr Weihnachtsalbum raus.
Linkin Park waren heuer Headliner beim Nova Rock. Ihr letzter Auftritt in Österreich. Doch auch seit dem tragischen Tod von Sänger Chester Bennington scheint die Band bei allen Festivals allgegenwärtig. Beim Lake hat Steve Aoki seinen Freund als einen der warmherzigsten Menschen, die er je kennenlernen durfte, gewürdigt. Und auch beim Frequency gedenkt man Chester. Der Manager von Billy Talent war zehn Jahre lang auch Manager von Linkin Park. Die sonst so fröhliche Kanadier stehen noch immer ziemlich unter Schock, haben dann aber zu seinen Ehren die Space-Stage mit einem Hammer-Headliner-Set in aller Würde zertrümmert.
Pop, Rock, Punk, Hip Hop und Dance. Musikalisch ist heuer beim Frequency für jeden Geschmack etwas dabei. Aber auch kulinarisch. Die Foodtrucks sind mit allerlei Schmankerl aufgefahren. Allen voran ein Truck aus Dornbirn, der im Ländle gezüchtete Wüstenheuschrecken zum Verzehr anbietet. Die sind mir sofort ins Auge gesprungen. Schmecken knusprig und salzig.
Im VIP-Bereich wird wesentlich feiner getafelt. Den VIPs gehen die normalen Festivalbesucher ja meist ziemlich am Arsch vorbei. Nicht so heuer am Frequency. Da können sie nämlich erstmals am klimatisierten VIP-Klo in aller Ruhe ihr Geschäft verrichten und dabei auf dem in der Klotür integrierten LED-Screen das Festivalgeschehen verfolgen. Und da werden sie heute so abwechslungsreiche Acts wie Bilderbuch, Placebo, Robin Schulz, George Ezra oder Cypress Hill sehen.
„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 16. August 2017 (Clemens Stadlbauer)