Telefonbuch in NL abgeschafft: Warum es in Österreich bleibt

Die Niederlande schaffen nach knapp 140 Jahren das Telefonbuch auf Papier ab. In Österreich wird es vorerst bleiben, denn hierzulande gibt es ein Gesetz, das ein gedrucktes Telefonbuch vorschreibt.

In der ersten Ausgabe 1881 standen 49 Adressen. In den 1980er Jahren wurden fast sieben Millionen Exemplare gedruckt. Ab Februar wird das niederländische Telefonbuch zum letzten Mal in den Haushalten verteilt.

Internet macht Buch überflüssig

Die übergroße Mehrheit der Niederländer suche Telefonnummern in der Online-Ausgabe des „Telefoongids“, teilte der Verlag mit. Nur eine kleine Gruppe alter Leute in ländlichen Gebieten schaue tatsächlich noch ins Buch. Man wolle Schulungen anbieten, damit sie Nummern künftig online finden.

Hände eines Mannes mit Telefon in der Hand. Seine Hände liegen auf einem Buch, daneben steht ein Kaffee
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4 Millionen Telefonbücher in Österreich

In Österreich schreibt das Telekommunikationsgesetz vor, dass das Telefonbuch auch weiterhin gedruckt werden muss. Die Firma Herold hat dafür den Auftrag der Telekom Austria bekommen und druckt die Bezirks- und Regional-Telefonbücher in einer Auflage von 4 Millionen Stück. Barbara Hackl von Herold im Ö3-Interview: „Wir bieten unsere Daten auf allen Medien an, auf denen sie die Menschen brauchen. Vor allem im ländlichen Raum werden die Print-Versionen gerne verwendet.“

(dpa/MB)