Dolores O' Riordan

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Cranberries-Sängerin Dolores O’Riordan ist tot

Mit dem Hit „Zombie“ stürmte die irische Rockband The Cranberries in den 90er Jahren die Charts - jetzt ist Sängerin Dolores O’Riordan überraschend gestorben.

O’Riordan sei am Montag im Alter von 46 Jahren „plötzlich“ in London verstorben, erklärte ihre Sprecherin Lindsey Holmes. Ihre Angehörigen seien „am Boden zerstört“. Der irische Präsident Michael D. Higgins sprach von einem „großen Verlust“.

Die irische Sängerin und Songwriterin hielt sich nach Angaben ihrer Sprecherin für eine kurze Aufnahme in London auf, als sie unerwartet starb. Weitere Angaben könne sie derzeit nicht machen, erklärte Holmes.

Eine Sprecherin der Londoner Polizei sagte, Beamte seien wegen eines plötzlichen Todesfalls in ein Hotel im Stadtteil Park Lane gerufen worden. „Eine Frau Mitte 40 wurde vor Ort für tot erklärt“, sagte die Sprecherin, ohne O’Riordans Identität zu bestätigen. Derzeit würden Ermittlungen laufen.

Mit „Zombie“ weltberühmt

The Cranberries waren 1989 im irischen Limerick gegründet worden. Sie erlangten in den 90er Jahren Ruhm mit ihrem Debütalbum „Everyone Else is Doing it, So Why Can’t We?“ und Hits wie „Linger“ und „Just My Imagination“.

Das zweite Album „No Need to Argue“ landete in Deutschland, Frankreich und Australien auf Platz eins und in den USA auf Platz sechs. Die Single „Zombie“ wurde europaweit zum Hit, weltweit wurden 40 Millionen Exemplare des Albums verkauft.

Im Jahr 2003 trennten sich The Cranberries. In jenem Jahr sei ihr Sohn fünf Jahre alt gewesen, ihre Tochter zwei, erzählte die Sängerin im Jahr 2012 der Nachrichtenagentur AFP. „Ich habe sie mit uns auf Tour genommen und gemerkt, dass das nicht gut für sie war. Und außerdem waren wir in kreativer Hinsicht festgefahren. Wir brauchten eine Pause.“

O’Riordan startete eine Solokarriere, doch 2009 fand die Band wieder zusammen. Im vergangenen Jahr veröffentlichte sie das Album „Something Else“ - und musste wegen Rückenproblemen ihrer Sängerin 14 Konzerte absagen.

Das letzte Mal äußerte sich O’Riordan kurz vor Weihnachten öffentlich auf der Facebook-Seite der Band: „Hallo allerseits, Dolores hier. Ich fühle mich gut!“ Sie habe ihren ersten Auftritt seit Monaten gehabt und auf einer Weihnachtsfeier in New York „ein paar Songs gespielt“. Sie habe es „wirklich genossen“, erklärte die Sängerin und wünschte allen Fans ein frohes Weihnachtsfest.

Auf ihren Tod wurde am Montag mit Bestürzung reagiert. „Dolores O’Riordan und The Cranberries hatten einen gewaltigen Einfluss auf die die Rock- und Popmusik in Irland und international“, erklärte der irische Präsident Higgins.

Die Band Duran Duran, mit deren früherem Tourmanager Don Burton O’Riordan zwischen 1994 und 2014 verheiratet war, äußerte sich auf Twitter „tief getroffen“ über den Tod der Sängerin. „Unsere Gedanken sind in dieser furchtbaren Zeit bei ihr und ihrer Familie.“

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 16. Jänner 2018 (AFP)