Hiller, Hansa, Lachs, Eier, LAX und eine Karotte
Und damit hallo Blogbuch, hallo lang vermisste und sehnlichst herbeigesehnte Stadt der Engel. Nicht nur unsere Nasen sind angekommen, auch unsere Körper. Aber, vor dem Engel kommt der Lachs. Alte Bauernregel. Am Flughafen in Wien laden wir uns den Wanst mit Lachseiern auf, als ob wir gleich zu unserem Nest mit den zwölf Küken fliegen und die damit auch ernähren müssen.
Das letzte Mal als wir gemeinsam Eier und Lachs gegessen haben, wurde wiedergekäut und unsere gemeinsame Sendung am Samstagnachmittag ist entfallen. Was für ein Anfängerfehler, deswegen sollen die Piloten ja nie das gleiche essen. Diesmal ist alles drin geblieben.
Also gut, nach Lachs Abflug nach LAX. So heißt der Flughafen in Los Angeles. What a Überleitung.
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Müde, aber lebendig, schauen wir uns nach dem 13-stündigen Flug an und haben den gleichen Gedanken über das, was vor uns am Flughafen passiert: Menschen sind andere Wesen, wenn sie reisen. Der Blick, das Gehabe, der Egoismus, die Jagd nach dem schnellsten Weg, der kürzesten Route, Hauptsache „ICH“ komm weiter. Böse Zungen behaupten, das kenne man nur von Tieren oder dem amerikanischen Präsidenten. Am liebsten würden wir allen Reisenden ein Snickers geben.
Stichwort Essen: Gabi hat auch dieses Jahr wieder ein Geheimrezept, was ihre Fastenzeit betrifft. Es nennt sich (Achtung!): keinen Zucker. Wow. Allerdings kriegt der Affe sehr wohl Zucker, und zwar der Philipp-Affe. Denn jegliches süße Ding, das uns unter die Nase gejubelt wird, stopft sie instinktiv mir in den Mund, egal ob der Pudding (oder war’s ein Marmorkuchen, ich kann es nicht sagen) im Flieger oder die Nachspeise im Diner. Mille Grazie, wie der gepflegte Franzose sagt.
Aber soll schlimmeres geben. Eine Karotte zum Beispiel. 19-mal hab ich seit unserem Abflug versucht, eben dieses köstliche Gewächs zu verschlingen, allerdings kam immer was dazwischen: Der Check-In, Schlafen, Film schauen im Flieger („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ mehrfach oscarnominiert und eine absolute Empfehlung!!!!!) oder eben besagter Pudding. Beweisfoto ist anbei: Die Karotte lebt noch. Morgen gibt’s Smoothie.
Ich hab die Gabi übrigens grad gefragt: „Was soll ich noch ins Blogbuch einbauen? Was ist heute passiert?“ Sie überlegt. Sie überlegt. Ich schon so: „Nice, ich bin blank, da kommt jetzt was Gutes.“
…
Mehr zu sich selbst als zu mir sagt sie: „Schlafen.“ (kurze Stille)
„Bitte?“
„Schlafen."
Ok, lass ma’s gut sein. Sie ist nicht mehr sie selbst, wenn sie müde ist. Würd ihr ja ein Snickers geben, aber du weißt schon: Zucker und so.
Ab in die Kiste. Morgen gehts los.
Bussi hdl baba
Unser Team in Hollywood
Fast so goldig wie der Oscar sind Gabi Hiller und Philipp Hansa, wenn sie von ebendiesem berichten. Und das tun sie eine Woche lang im Ö3-Wecker und hier auf oe3.ORF.at - direkt aus Hollywood.
"Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 26. Februar 2018