Mit 5G die Langeweile beim Smartphonedesign bekämpfen

Smartphones? BARCELONA! Zur Zeit läuft er wieder, der „Mobile World Congress“ - besser bekannt als die größte Handymesse der Welt. Alle großen Hersteller zeigen ihre neuesten heißen Gadgets in Barcelona und Ö3-Hightechexperte Johann Puntigam ist dort auf der Jagd nach den neuesten Design-Trends -mehr oder weniger erfolglos. Hier liest du, warum.

Das Display bestimmt und schluckt die Form

Denk einmal an dein letztes Handy, bevor du dein erstes Smartphone geholt hast. Klapphandy? Eckig? Oder rund? Ob Nokia oder Motorola.
Das Design war auf jeden Fall von Hersteller zu Hersteller total unterschiedlich. Hier in Barcelona - immerhin die “größte Handymesse der Welt“ - wird es immer schwieriger Designunterschiede zu finden. Dazu braucht es schon ein gutes Auge.

Mobile World Congress
Johann Puntigam

Auch die neuesten Smartphones schauen sich alle sehr ähnlich, vor allem von vorne. Bei allen Herstellern werden die Displays größer, die Ränder dünner, der Wettkampf dreht sich eigentlich nur darum, wer als erstes die ganze Front zum Display machen kann.

Zu Recht wird das vielen langweilig, meint André Aldejohann, Endgeräteexperte bei der Deutschen Telekom: „Das kann ich gut nachvollziehen da eigentlich derzeit nur der Wettkampf ist, wer die bessere Kamera, das größere Display hat. Aber diese Themen sind natürlich bald ausgereizt.“

Die Ausnahmen rollen und klappen

Gut ja, es gibt Ausnahmen. ZTE zeigt am Messestand ein Smartphone mit einem ausklappbaren zweiten Display.
Samsung wiederum zeigt in Hinterzimmern Smartphones mit gerollten oder gefalteten Displays. Motorola das MotoZ mit aufsteckbaren Kameramodul.
Das Display bestimmt die Form – noch.

5G soll Abwechslung bringen

Das kommende superschnelle Handynetz 5G soll vieles ändern in Sachen Endgerätedesign – oder besser gesagt ermöglichen.

Es wird erwartet, dass über 5G Sprachassistenten und künstliche Intelligenz die Rechenarbeit quasi mehr und mehr ins Netz verlagern. Und dadurch kann das Smartphone wieder viel kleiner werden - oder zum Beispiel komplett in den Kühlschrank, den Fernseher oder in eine Brille wandern. Je nachdem, was man gerade benützt.

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Endgeräteexperte André Aldejohann sagt: „Ich glaube, dass die Sprache die natürliche Schnittstelle sein wird und das Touchdisplay immer öfter ablösen wird.
Und wir werden sicher mit dem neuen 5G Standard mehr und mehr neue Gerätekategorien sehen. Ich kann Sprachsteuerung in jede Form, in jedes Gerät einbauen und dann interagieren.“

Also: Das neue superschnelle Handynetz 5G gibt’s gegen die Smartphone-Designlangeweile.
Es braucht aber noch Geduld. Frühestens 2020 sollen die ersten 5G Netze hochgefahren werden.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 27. Februar 2018 (Johann Puntigam)