Weinstein

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Harvey Weinstein – Der Medienmogul und sein Ende

Der wegen sexueller Übergriffe angeklagte Filmproduzent Harvey Weinstein hat am Dienstag vor einem New Yorker Gericht auf nicht schuldig plädiert. Der 66-Jährige ist wegen sexueller Gewalt in zwei Fällen angeklagt. Aber was ist eigentlich abseits von Ermittlungen und Anklagen aus Harvey Weinstein geworden?

Öffentliche Auftritte gibt es nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe keine mehr, Harvey Weinstein taucht monatelang ab. US-Medien berichten von einem Therapie-Aufenthalt in einer Luxusklinik; einmal wird er von Paparazzi in Los Angeles aufgespürt. In die Kameras sagt er damals: „Ich brauche Hilfe“ und „Ich hoffe auf eine zweite Chance“.

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Harvey Weinstein lächelt
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Auf den roten Teppichen kommt er indes nur mehr als Negativ-Figur vor. Erst vor kurzem auf dem Filmfest in Cannes Mitte Mai berichtet die Schauspielerin Asia Argento in einer aufsehenerregenden Rede von einer Vergewaltigung durch Weinstein.

Das Filmstudio

Seine eigene Filmproduktionsfirma entlässt ihn im Oktober 2017. Vor dem Bankrott hat sich die „Weinstein Company“ dadurch aber trotzdem nicht retten können, inzwischen ist ein Insolvenzantrag gestellt worden. Zu den bekanntesten Filmen des Studios gehören „Sin City“, „Django Unchained“, „The King’s Speech“ oder „Inglourious Basterds“. Insgesamt haben von Harvey Weinstein produzierte Filme 81 Oscars gewonnen.

Das Privatleben

Seine zweite Ehefrau Georgina Chapman, mit der er zwei Kinder hat, trennt sich von ihm. Ihr erfolgreiches Modelabel „Marchesa“ wird durch die Vorwürfe ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.

Harvey Weinstein selbst verliert durch den Skandal nicht nur seine Familie sondern soll auch knapp bei Kasse sein. Der Grund sind hohe Ausgaben für Anwälte und Privatdetektive, die er nach dem Aufkommen der Vorwürfe engagiert hat. New York könnte aber nur der Anfang sein, Ermittlungen laufen auch in anderen Bundesstaaten und sogar auf US-Bundesebene.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 6. Juni 2018 (APA/DPA/red)