Badeunfälle: Wie kann ich mein Kind schützen?

So sehr man kleine Kinder auch im Auge behält – ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann schwere Folgen nach sich ziehen. Stürzt ein Kind ins Wasser, zählen Sekunden - sie strampeln nicht, sie schreien nicht, sie gehen unter wie ein Stein.

Erst am Wochenende passierte ein tödlicher Badeunfall mit einem Kleinkind: Die Tochter von US-Skistar Bode Miller ertrank im Pool von Freunden. [mehr...]

Diverse Gadgets für den Pool sollen Kinder vor Badeunfällen schützen, aber bringen sie wirklich was? Othmar Thann, Geschäftsführer des Kuratoriums für Verkehrssicherheit sagt da ganz klar: Kein Gadget, dass es aktuell auf dem Markt gibt, egal ob elektronische Warnanlage für den Pool, Abdeckmatten oder auch Sicherheitsarmbänder für Kinder, kann in irgendeiner Form, die Aufmerksamkeit der Eltern ersetzten: „Kinder müssen in Reichweite sein. Ein, zwei Schritte maximal. Man muss sie sofort festhalten können“

Bei einem eigenen Pool, rät Thann zu einem Zaun, oder einem Überbau, den man abschließen kann. Im Schwimmbad oder im Urlaub kann ein Sicherheitsarmband einen zusätzlichen Schutz bieten - das macht ein lautes Geräusch, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Aber: Auch das funktioniert nur, wenn man in der Nähe des Kindes sind. Sobald, ein Kleinkind ins Wasser fällt, hat man 5 bis maximal 10 Sekunden, um es herauszuholen. Ansonsten muss man mit bleibenden Schäden rechnen.

Pro Jahr ertrinken fünf Kinder

Die Zahl ist, trotz Sicherheitsbänder und Pool-Alarmsysteme, seit Jahren unverändert. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit appelliert, Kinder immer im Auge zu behalten. „Zwei Minuten, etwa die Dauer eines kurzen Telefonats, reichen aus, dass ein Kind im Wasser das Bewusstsein verliert. Nach fünf Minuten kann Sauerstoffmangel bereits zum Tod führen“, so KFV-Sprecherin Johanna Trauner-Karner in einer Pressemitteilung. Das Zeitfenster bei Badeunfällen sei minimal.

Ö3-Drivetimeshow mit Olivia Peter und Thomas Filzer, 12. Juni 2018 (LI)