NÖ Unwetter 13. Juni 2018

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Weltuntergangsstimmung im Südosten Österreichs

Im südlichen Niederösterreich und in der Steiermark hat es gestern schwere Unwetter gegeben - inklusive Starkregen, Sturm und Hagel. Der Bezirk Neunkirchen ist zum Katastrophengebiet erklärt worden. Rettungskräfte waren aber auch in anderen Regionen im Einsatz.

Bezirk Neunkirchen zum Katastrophengebiet erklärt

Die Bezirkshauptmannschaft hat am frühen Dienstagabend mitgeteilt, dass aufgrund des Unwetters im Bezirk Neunkirchen „eine Katastrophe vorliegt“. Diese Einschätzung gilt seit 15.30 Uhr. Das Rote Kreuz stand mit 25 Rettungskräften im Einsatz. In Gloggnitz wurde laut einer Aussendung der Bezirkseinsatzstab eingerichtet. Die personellen Ressourcen würden laufend verstärkt und Rettungswägen aufgrund vielfach schlechter Zufahrtswege auf Bereitschaft gestellt, um im Notfall schnell ausrücken zu können.

Das Rote Kreuz hat aufgrund der weiterhin angespannten Wetterlage Notunterkünfte für die Nacht im Bezirk Neunkirchen vorbereitet. Entsprechende Betreuungszentren gab es einer Aussendung zufolge in Scheiblingkirchen, Gloggnitz, Puchberg am Schneeberg und Kirchberg am Wechsel. Zudem wurden 1.000 Liter Getränke, 500 Würstel, 700 Semmeln, 15 Kilo Äpfel und 300 Müsliriegel zur Ausgabe verladen.

Todesopfer durch umgestürzten Baum im Grazer Stadtpark

Eine Unwetterfront, am Dienstag von der weststeirischen Koralm über Graz bis in die Oststeiermark gezogen ist, hat am Abend im Grazer Stadtpark einen Menschen das Leben gekostet. Laut Heimo Krajnz von der Berufsfeuerwehr Graz fiel ein Baum auf einen Passanten. Die Sturmböen ließen auch Bäume und Äste auf Oberleitungen von Straßenbahnen stürzen.

Zwei Rotkreuz-Mitarbeiter hätten die Frau mit den Kindern bei einer Erkundungsfahrt durch die überfluteten Straßen Otterthals entdeckt. Die Familie sei befreit und dann mit dem Rettungswagen in ihren Heimatort Kirchberg gebracht worden.

Lastwagen von Brücke in die Thaya gestürzt

Ein Lastwagen ist am Dienstagabend während des schweren Gewitters von einer Brücke in Dobersberg (Bezirk Waidhofen an der Thaya) in die Thaya gestürzt. Zugfahrzeug und Anhänger seien in der Flussmitte zum Stehen gekommen, der Fahrer sei in der Kabine eingeschlossen worden, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando in der Nacht auf Mittwoch. Wegen Diesel-Austritts seien Ölsperren errichtet worden.

Weil sich der Gesundheitszustand des 39-jährigen Fahrers verschlechterte, konnte er von den Feuerwehren nicht gleich geborgen werden. Ein Feuerwehrmann musste zunächst die Notärztin durch den Fluss zum Lkw tragen, damit diese die Erstversorgung vornehmen konnte. Danach sei der Mann aus dem Fahrzeug gerettet und ins Spital gebracht worden.

150 Einsatzstellen im südlichen Niederösterreich

Feuerwehrsprecher Franz Resperger berichtete am Dienstagabend von 150 Einsatzstellen in den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt. „Es werden mehr“, fügte er hinzu. 750 Helfer waren mittlerweile aufgeboten. Sie beobachteten auch die Pegel der Bäche und Flüsse in der Region. In den vom Unwetter betroffenen Gebieten hatte wieder heftiger Regen eingesetzt.

Rund 14.000 Haushalte in der Steiermark waren ohne Strom

Die Energie Steiermark sprach von schweren Schäden an Stromleitungen vor allem südlich der Mur-Mürz-Furche, im Großraum Graz und im Bezirk Weiz. Rund 500 Trafostationen waren vorübergehend abgeschaltet oder ausgefallen. Sprecher Urs Harnik-Lauris zufolge hatten rund 14.000 Haushalte keinen Strom. Vor Einbruch der Dunkelheit waren es noch 9.500 und rund 250 Trafostationen.

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„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 13. Juni 2018 (APA/JP)

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