Bett und Frühstück

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Je länger die Beziehung, desto breiter das Bett

Getrennte Schlafzimmer, obwohl man ein Paar ist und sich liebt? Geht das? Schlafforscher raten dringend dazu, denn Studien beweisen ganz eindeutig: Paare schlafen zusammen eigentlich viel schlechter, als wenn sie allein sind.

Das Bett wird mit der Zeit immer größer: Die Trennung im Bett erfolgt eher schleichend.

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„Bei jungen Paaren spielt die Bettgröße noch keine so große Rolle. Die sind zufrieden mit 90 Zentimetern, sogar 1 Meter, 1 Meter 20. Je länger man zusammen ist, desto größer muss das Bett werden. Und bei verheirateten Paaren, die zehn bis 15 Jahre zusammen sind, da ist ganz klar, dass sich unter 1 Meter 60 nichts mehr abspielt. Das Bett muss 1 Meter 80 mindestens sein.“

In den USA ist das Thema nicht mehr so ein großes Tabu. Die New York Times zitiert eine Studie der „National Association of Home Builders“, die schätzt, dass 2015 rund 60 Prozent der neu gebauten Häuser zwei Schlafzimmer haben werden.

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Er schnarcht - sie knirscht mit den Zähnen und wenn er sich umdreht, wackelt das ganze Bett. Eine Studie der Medizinischen Uni Wien unter insgesamt 150 Paaren hat es auch bewiesen: Paare schlafen schlechter, wenn sie nebeneinander liegen, sagt Schlafforscher Gerhard Klösch von der Medizinischen Universität Wien.

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„Das Hauptproblem ist die Unruhe. Wir wissen, dass Männer sich in der Nacht etwas weniger bewegen als Frauen. Aber die kinetische Energie, die Wucht der Bewegung ist bei Männern größer. Frauen bewegen sich eher sanfter, aber häufiger und dadurch überträgt sich die Bewegung der Frau auf den Mann.“

Frauen fühlen sich in der Nacht verantwortlich

Frauen schlafen deshalb ein wenig unruhiger, sagt Schlafforscher Gerhard Klösch, weil sie sich in der Nacht verantwortlich fühlen für den Partner: „Und diese Verantwortung in der Nacht auch nicht abgeben wollen, dürfen und können. Männer hingegen fühlen sich sicherer und es ist ja auch gut, wenn in der Nacht jemand auf sie aufpasst. Und dieses Gefühl beruhigt natürlich und deshalb schlafen sie auch besser.“

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Für Männer großes Tabuthema

Das Interessante an der Studie sei, sagt Gerhard Klösch, dass - obwohl die Befragten erwiesenermaßen gemeinsam schlechter geschlafen haben - nur ein Drittel von ihnen bereit war für getrennte Schlafzimmer, sagt Gerhard Klösch.

„Vor allem für Männer ist das ein großes Tabuthema. Was sage ich zu meinen Freunden, wenn sie erfahren, dass wir getrennte Schlafzimer haben. Das heißt dann gleich, die Ehe ist schlecht oder wir haben keinen Sex mehr.“

(red/Judith Krieger/ Anastasia Lopez)