Künstler André Heller am Frühstückstisch

Der Universalkünstler sprach im Hitradio Ö3 über seine Projekte, die Liebe („Die paar Jahre bleiben wir noch zusammen“) sein Leben („Ich bin jeden Tag stundenlang unterwegs“) und über seinen Geburtstag.

Er hat dutzende Projekte gleichzeitig laufen: „Zuallererst arbeite ich immer an mir, nämlich mich weiter lernend zu verwandeln. Und dann an einem Garten-Projekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten und an weiteren Museumsräumen und Wunderkammern.“ Das erzählte Universalkünstler André Heller heute in Ö3-„Frühstück bei mir“. Ein Plan lässt allerdings besonders aufhorchen: „Ich arbeite ganz geheim – ich weiß nicht ob es eine CD wird – aber wieder an Liedern. Es hat mich sehr berührt mit Musikern wieder einmal in einem Raum etwas entstehen zu lassen.“ Mehr wollte er nicht verraten: „Ob und wann ich es veröffentliche, weiß ich noch nicht“, so André Heller.

André Heller mit Claudia Stöckl

Hitradio Ö3

Das Jahr 2016 hat ihm jedenfalls viel Neues gebracht – die Eröffnung seines Gartenparadieses „Anima“ in Marokko und seine neue Eigentumswohnung nahe der Wiener Kärntner Straße – eine Beletage, wo auch sein Sohn Ferdinand mit seiner Lebensgefährtin Maite und seinem Sohn lebt. „Ich fühle mich sehr wohl, meinen Clan um mich zu haben“, sagt André Heller und er erzählt, dass sein Sohn als Musiker „Left Boy“ eine zweijährige Schaffenspause eingelegt hat: „Er möchte in der Nähe dessen sein, was er am tiefsten als Freude empfindet. Und das ist sein Kind, das wird auch bald in Wien in die Schule gehen.“

Ganz unerwartet ist für Heller auch der Erfolg seines Roman-Erstlings „Das Buch vom Süden“. „Bei meinen Auftritten kommen tausende Leute, es macht mich sprachlos. Ich frag‘ die auch alle: ‚Warum sind Sie hier?‘ Und die meisten sagen, dass es sie fasziniert, wie ich mich verändert habe im Lauf‘ des Lebens und dass diese Veränderung für sie glaubwürdig ist. Immer mehr Leute fragen mich auch auf offener Straße nach Rat – da geht es um Jobwechsel oder Krankheiten. Das ist mittlerweile eine Routine für mich: die zu erkennen, die etwas brauchen.“

Seinem 70. Geburtstag am 22. März 2017 sieht der Universalkünstler gelassen entgegen. „Ich habe aufgehört Alkohol zu trinken, weil ich erkannt habe, ich bin gefährdet und so viele meiner Freunde haben sich zu Tode gesoffen. Ich rauche nicht und ich gehe sehr viel spazieren. Egal ob in Wien, Marokko oder anderswo, ich bin jeden Tag stundenlang unterwegs. Und ich hasse nicht und ich bin nicht verbittert und ich bin nicht neidig und nicht ungerecht. Und das sind ganz große Probleme wenn man älter wird.“ Ob Albina Schmid, seit 15 Jahren seine Lebensgefährtin, die Frau ist, mit der er alt werden will? „Ich bin ja schon alt“, so der 69jährige lachend, „aber ich habe eigentlich keinen Zweifel, wir reden oft darüber. Ich bin auf alles vorbereitet in meinem Leben, aber wenn ich einen Wett-Tipp abgeben könnte dann sage ich: ‚Die paar Jahre bleiben wir noch zusammen.‘ Sehr viel älter als 90 möchte ich ja nicht werden und zwanzig Jahre vergehen so schnell. Da ich ja nicht so wahnsinnig gern hier bin in dieser Welt, ist es für mich kein Schrecken dorthin zu gehen, wo man lieber ist.“

André Heller wird jedenfalls Weihnachten und seinen runden Geburtstag im nächsten Jahr in Marokko verbringen, wie er im Gespräch mit Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl verriet: „Ich werde meine nächsten Menschen um mich haben und ihn nicht großartig feiern. Vielleicht feiern wir meine Mutter, die jetzt 102 Jahre alt ist – wenn sie noch lebt. Weil sie ist ja schuld, dass es mich gibt. Dann wollen wir ihr Danke sagen.“

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„Frühstück bei mir - Persönlichkeiten ganz persönlich“ mit Claudia Stöckl, 27. November 2016