Martin Burger: Lebensretter per Telefon

Mitten in der Nacht kracht Anfang Oktober ein 19-jähriger Schüler irgendwo in Oberösterreich mit seinem Auto gegen einen Baum. Der Verletzte wird in dem Wrack eingeklemmt, weiß nicht wo er sich genau befindet. Dass er schließlich gefunden wird, kann er dem Notrufdisponenten Martin Burger verdanken. Der 27-Jährige führt die Suchmannschaften mit Hilfe der Feuerwehrsirenen direkt zu ihm.

Ö3-Wecker mit Andi Knoll, 29. Oktober 2013

Es ist die Nacht vom 6. auf den 7. Oktober: Martin Burger hat Dienst im Landesfeuerwehrkommando in Linz. Bis 2 Uhr nachts ist es sehr ruhig gewesen, dann kommt aber plötzlich ein Notruf herein, den der 27-Jährige entgegennimmt: „Da war ein Bursch dran, der erzählt hat, dass er gerade mit dem Auto gegen einen Baum gekracht ist, dass er verletzt ist und das Auto nicht mehr verlassen kann.“

Der Ö3-Wecker-Beitrag zum Nachhören:

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Notrufdisponent Martin Burger an seinem Arbeitsplatz.

Foto Kollinger

Martin Burger an seinem Arbeitsplatz

1,5 Stunden am Telefon verbunden

Sofort beginnt eine Suchaktion an der mehr als 200 Einsatzkräfte beteiligt sind. Martin Burger bleibt dabei ständig mit dem Verunglückten verbunden, befürchtet aber, dass er jederzeit bewusstlos wird: „Er hat sich schon sehr geschwächt angehört und mir nur sagen können, dass er auf dem Weg nach Braunau gewesen ist, sich dabei verfahren hat und jetzt überhaupt nicht weiß, wo genau er gerade ist.“

Ein angeforderter Hubschrauber muss wegen des dichten Nebels am Boden bleiben. Durch eine Handypeilung kann zwar seine Position eingegrenzt werden. Der Radius von zehn Kilometer ist für die Suchmannschaften aber riesig. Dann kommt dem Disponenten die lebensrettende Idee: „Ich hab von der Zentrale aus ganz gezielt umliegende Feuerwehrsirenen ausgelöst und dann den Verunfallten sofort gefragt, ob und wie laut er die jeweilige Sirene hört.“ Seine Rückmeldungen gibt Martin Burger sofort an die Einsatzkräfte weiter. Mit Erfolg!

Rettung in letzter Minute

Kurze Zeit später entdecken Feuerwehrmänner das Unfallwrack in einem Dickicht und können den 19-Jährigen zwar schwer verletzt, aber lebend bergen. Martin Burger fällt im selben Moment ein großer Stein vom Herzen: „Ich hab dann am Handy Schritte gehört und bin total erleichtert gewesen.“

Die Menschen des Jahres auch im Fernsehen: 2013 Backstage - die Jahresrückblickshow mit Robert Kratky. 22.11. 20.15 ORF eins

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