Die größten Fallen beim Online-Shopping

Der Weihnachtsumsatz in Österreich soll heuer Schätzungen zufolge 1,9 Mrd. Euro betragen Dabei wird immer mehr Geld auch heuer wieder online ausgegeben. 64% der Österreicher shoppen regelmässig online - viele erhoffen sich durch die weltweite Konkurrenz der Anbieter, bessere Schnäppchen, doch oft sind diese Schnäppchen Betrug.

Sonja Schwarz

Hitradio Ö3

Betrugs-Expertin Sonja Schwarz.

Heute zu Gast im Ö3-Wecker: Sonja Schwarz, Betrugs-Expertin beim Internet-Ombudsmann.

Sie deckt Betrügereien beim Online-Shoppen auf und hat damit vor allem jetzt vor Weihnachten viel Arbeite, denn wo viel Nachfrage, da passiert natürlich auch mehr: „Da locken unseriöse online Shops mit Schnäppchen, die keine sind. Zum Beispiel mit dem neuen Iphone um 300 Euro, das damit dann aber nie geliefert wird. Oder mit supergünstiger Markenkleidung, z.B. Nike Sportschuhe um minus 70% die sich dann als Fakes herausstellen“, so Schwarz.

Beitrag aus dem Ö3-Wecker nachhören:

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Minus 50, minus 70% günstiger, damit werben ja viele Internetseiten. Kann man dann davon ausgehen, dass das nicht echt ist?
„Wenn das nicht Angebote auf Seiten sind, die als zuverlässig bekannt sind und/oder mit Gütesiegeln zertifiziert sind, wie Amazon, Zalando usw. dann handelt es sich dabei ganz oft um Betrugsseiten. Es gibt einerseits Fake-Shops, wo man die Ware per Vorauskasse bezahlt (z.B. Banküberweisung, Bargeldtransfers) und dann nie erhält. Oder es gibt auch sehr viele Shops, die gefälschte Markenware anstatt der angekündigten Originale ausliefern. Die Ware ist dann nicht nur mangelhaft, sondern wird auch noch häufig vom Zoll abgefangen, weil sie z.B. aus Asien geschickt wird. Besonders aufpassen daher bei Werbeanzeigen für Schnäppchen in Facebook, Google oder auf Bewertungsplattformen - hier wird leider auch viel Missbrauch betrieben.“

Ö3-Wecker mit Andi Knoll, 28. November 2013

Was sind denn Anzeichen dafür, dass die Seite nicht seriös?
„Vor allem: unrealistisch günstige Preise - hier hilft das Vergleichen mit anderen Angeboten. Aber auch wichtig: fehlendes Impressum und AGB. Keine Hinweise zu Rücktrittsrecht, mangelnde Produktbeschreibung und als Zahlungsmethode nur Vorauskasse möglich. Hatten aber erst kürzlich einen Fall, wo es für Konsumenten nur sehr schwer war, als Betrug zu entlarven - vorab im Internet recherchieren (z.B. aktuelle Warnungen auf der Watchlist Internet). Generell gilt: Bei Anbietern mit Sitz in Österreich kommt man leichter zu seinem Recht. Besonders schwierig ist es bei Anbietern außerhalb der EU. Die Domain ".at" oder ".de" sagt noch nichts über den tatsächlichen Sitz des Unternehmens aus.“

Online-Shopping

Laurin Schmid / dpa / picturedesk.com

Welche sind die größten Fallen? Was machen die Konsumenten am häufigsten falsch beim Online-Shoppen?
„Bei den meisten Online-Kaufgeschäften gibt es keine Probleme. Generell lassen sich Konsumenten aber leider viel zu schnell von günstigen Preisen und schönen Bildchen blenden. Ein Online-Shop ist heutzutage ganz schnell aufgesetzt. Bevor man mehrere hundert Euro an einen praktisch Unbekannten überweist, sollte man schon ein paar Minuten seiner Zeit investieren, um Seriosität des Shops zu überprüfen. Schauen, ob es Impressum, AGB, Gütesiegel mit Zertifikat, genaue Produktbeschreibungen etc. auf der Seite gibt und kleine Internetrecherche machen. Beim Online-Shopping auf keinen Fall Vorabzahlungen über Geldtransferdienste und Prepaid-Karten leisten - dann ist das Geld in jedem Fall weg.“

Welche Tipps haben Sie speziell fürs Weihnachtsgeschäft?
"Will man eine Ware nur dann kaufen, wenn sie bis zum 24. Dezember geliefert wird, so muss man dies dem Händler bei der Bestellung mitteilen und ausdrücklich zur Bedingung machen --> sog. „Fixgeschäft". Und generell nicht kopflos auf jedes Schnäppchen hereinfallen. Bei Problemen mit dem Einkaufen im Internet hilft das Internet Ombudsmann-Team kostenlos mit Streitschlichtung und Beratung.“