Solid Gold
Kiss
Gene Simmons

JONATHAN HAYWARD / PA / picturedesk.com

Rock’n Roll Hall Of Fame in New York

Das Brooklyn Barclays Center in New York ist heute Nacht der Mittelpunkt der Rock’n Roll Welt- die alljährliche Aufnahme in die legendäre Rock’n Roll Hall Of Fame steht an. Cat Stevens, Nirvana, Kiss, Linda Ronstadt, Peter Gabriel oder die E-Street Band sind heuer unter den Glücklichen, doch hinter den Kulissen brodelt es ganz gewaltig.

Ö3-Wecker mit Robert Kratky, Donnerstag, 10. April 2014

Vor allem rund um die Aufnahme der Brachialrocker und Schminkmeister KISS gehen die Wogen massiv hoch. Nicht nur, dass viele der Band rund um Gene Simmons und Paul Stanley die nötige Qualifikation absprechen, Seite an Seite mit Aretha Franklin, Bob Dylan oder Chuck Berry etwa gleichberechtigt in der Ruhmeshalle zu thronen, auch bandintern hängt der Haussegen mehr als schief. KISS weigerten sich im Vorfeld mit den ehemaligen Bandmitgliedern Pete Criss und Ace Frehley live aufzutreten (was eigentlich den Grundsätzen der „Hall Of Fame“ entspräche) und lenkten erst ein, als man ihnen anbot in der aktuellen Besetzung mit Tommy Thayer and Eric Singer zu spielen.
Auch die Aufnahme von Peter Gabriel als Solokünstler nach Genesis stößt manchen sauer auf. Sie stellen sich die Frage, ob man nicht gleich auch Phil Collins’ Solokarriere diese Ehre angedeihen lassen sollte. Genesis als Band sind ja längst in der „Hall Of Fame“. Bei Cat Stevens dagegen hatte man Probleme ganz anderer Art. Der gute Mann hat Ende der 70er bekanntlich offiziell seinen Namen auf Yusuf Islam geändert und das kommt in den USA aktuell weniger gut an, also einigte man sich intern in Sachen Aufnahme auf Cat Stevens als Künstlernamen.

Dafür gibt’s auch eine durchaus realistische Sensation in dieser Rock’n Roll Nacht: Niemand Geringerer als Ex- R.E.M. - Frontman Michael Stipe, wird die legendären Grunge-Gründer Nirvana in die Rock’n Roll Hall Of Fame einführen und möglicherweise sogar mit Dave Grohl am Schlagzeug und Krist Novoselic am Bass genau fünf Tage nach dem 20sten Todestag von Curt Cobain, Nirvana auf der Bühne wieder auferstehen lassen. Er darf das von Seiten der Fans auf jeden Fall, hat er immerhin mit „Let Me In“ schon 1994 mit R.E.M. eine Hommage an seinen kurz zuvor verstorbenen Freund Curt Cobain geschrieben.