Bademythen: Was ist dran?
Ö3-Wecker mit Andi Knoll, 17. Juli 2014
Über 30 Grad. Badewetter im Land, ab ins Schwimmbad. Vor dem Abtauchen solltest Du aber besser noch einiges wissen....
Wenn das Wasser stark gechlort ist, brennt es in den Augen! Stimmt nicht.
Gechlortes Wasser alleine reizt die Augen nicht. Chlor, das sich zum Beispiel mit organischen Stoffen wie Harnstoff oder Keimen verbunden hat, nennt man Chloramine oder „gebundenes Chlor“. Dies kann die Schleimhäute reizen, so Experten. Schwimmbadwasser, das stark in den Augen brennt, enthält wahrscheinlich zu wenig Chlor, um alle Keime zu bekämpfen.
Frank Schroeter / Visum / picturedesk.com
Der typische Schwimmbadgeruch kommt vom Chlor! Stimmt nicht.
Ein ausreichend gechlortes und weitgehend keimfreies Schwimmbecken riecht kaum. Der Geruch kommt vom gebundenen Chlor - wenn sich die Chemikalie mit Harnstoff aus menschlichem Urin und anderen Keimen verbunden hat. Je mehr also gepinkelt wird, desto mehr Chlor wird gebraucht und desto intensiver ist der typische Schwimmbadgeruch.
Ausreichend gechlortes Wasser ist keimfrei! Stimmt nicht.
Ein Großteil der Keime wird zwar vom Chlor innerhalb von Minuten unschädlich gemacht. Es gibt aber Krankheitserreger, bei denen dauert das länger. Kryptosporidien zum Beispiel können mehrere Tage in einem sonst gut desinfizierten Schwimmbadwasser überleben.
Matthieu Spohn / PhotoAlto / picturedesk.com
Gehe nie mit vollem Magen ins Wasser Stimmt!
Kein Wunder. Denn gerade war der Körper mit dem Verdauen, sprich Energie sammeln, beschäftigt, und jetzt soll er plötzlich wieder Energie liefern. Bis diese Umstellung vollzogen ist, hat der Körper ein Problem. Im Extremfall droht ein Kreislaufkollaps – das Wasser ist dafür ein schlechter Ort.
Gleiches gilt auch, wenn man erhitzt ins Wasser springt. Der plötzliche Wechsel von heiß zu kalt überfordert den Organismus. Hier kommt es schnell zur Bewusstlosigkeit. Das kann auch unter der kalten Dusche passieren, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass hier jemand ertrinkt, eher gering.
Verliert Sonnencreme aus dem Vorjahr ihre Schutzwirkung? Nein.
Studien belegen, dass die UV-Filter in Sonnencreme mindestens drei Jahre haltbar bleiben. Voraussetzung ist aber, dass die Creme entsprechend gelagert wird. Experten empfehlen, Reste im Kühlschrank aufzubewahren und vor dem Auftragen die Tube zu schütteln.
Wolken und Wasser halten UV-Strahlung fern. Stimmt nicht.
Wolken schützen kaum vor UV-Strahlung: Bis zu 90 Prozent können hindurchgelangen. Auch ins Wasser dringen Sonnenstrahlen ein. In einem Meter Tiefe hat die UVA-Strahlung noch 75 Prozent und die UVB-Strahlung noch 50 Prozent ihrer ursprünglichen Stärke. Im Schatten ist immerhin noch die Hälfte der UV-Strahlung vorhanden.
Wunderlich fragt nach
Findest auch Du etwas „Wirklich Wunderlich“? Schreib es einfach an Thomas Wunderlich, dem Reporter im Auftrag der Ö3-Hörer.
Vorschlag schicken