Mann steht mit Auto am Straßenrand

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Panne auf der Autobahn - was tun?

Immer wieder kommt es zu folgenschweren Unfällen wenn Lastwagen oder Autos wegen einer Panne am Pannenstreifen der Autobahn anhalten. Erst gestern ist ein LKW-Lenker auf der Tauernautobahn tödlich verunglückt, als er beim Reifenwechseln von einem Kleinbus erfasst wurde. Solche Unfälle müssen nicht passieren, denn das Risiko kann bei richtigem Verhalten um ein vielfaches reduziert werden.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 22. Juli 2014

Der Unfall in St. Michael im Lungau ereignete sich im Frühverkehr kurz vor dem Katschbergtunnel in Fahrtrichtung Salzburg. Der LKW-Fahrer hatte eine Panne und hielt sein Schwerfahrzeug am Pannenstreifen an. Er stellte ein Pannendreieck auf, um nachkommende Fahrzeuge zu warnen. Dann begann er, seinen defekten Reifen zu wechseln. Genau das dürfte ihm aber zum Verhängnis geworden sein - Polizei und Autofahrerclubs warnen nämlich davor, sich bei starkem Verkehrsaufkommen oder schlechter Sicht für längere Zeit auf dem Pannenstreifen aufzuhalten, sondern empfehlen, sich sofort in Sicherheit zu bringen.

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Klaus Scherleitner, Chef der Landesverkehrsabteilung bei der Polizei in Oberösterreich, rät Fahrzeuglenkern, jeden Gefahrenbereich so schnell wie möglich zu verlassen: „Ganz wichtig ist zunächst einmal, das Fahrzeug für andere sichtbar zu machen und die Alarmblinkanlage einzuschalten. Am besten ist es, bei einer Panne zuerst zu versuchen, den Pannenstreifen zu erreichen und das Fahrzeug dort möglichst rechts abzustellen. Sobald man aussteigt, ist man verpflichtet eine Warnweste zu tragen.“

Schutz hinter Leitschiene oder Lärmschutzwand

Experten warnen auch davor, im Auto sitzen zu bleiben und darin auf Hilfe zu warten, sondern raten Betroffenen, sich zum Beispiel hinter eine Leitschiene oder Lärmschutzwand in Sicherheit zu bringen und dort auf die Polizei oder den Pannendienst zu warten. Wer seine Panne trotzdem selbst beheben möchte und zum Beispiel einen Reifenwechsel durchführen muss, sollte dafür in eine größere Pannenbucht fahren und auf einen möglichst großen Abstand zur ersten Fahrspur achten, so Scherleitner: „Man kann auch eine Pannenbucht anfahren, wenn ein oder zwei Reifen bereits luftleer sind, es werden dadurch in der Regel keine größeren Schäden am Auto verursacht. Der Sicherheitsgewinn, den man dadurch erreicht, ist jedoch enorm.“

Eine Vorschrift, wonach man als Lenker verpflichtet ist auch auf dem Pannensteifen ein Warndreieck aufzustellen, gibt es nicht, so der ÖAMTC-Chefjurist Martin Hoffer. Oftmals ist es viel zu gefährlich, meterweit auf dem Pannenstreifen herumzulaufen und ein solches aufzustellen, so der Experte. Der Autofahrerclub empfiehlt bei heiklen Situationen, ein Sicherheitsfahrzeug anzufordern.