Austrian-Airlines-Jet auf dem Flughafen Schwechat.

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Flugverkehr mit Israel stark eingeschränkt

Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängte am Dienstag ein 24-stündiges Flugverbot für Verbindungen zwischen den USA und Israel, der Lufthansa-Konzern, Air France, Airberlin und Brussels Airlines sagten ihrerseits vorerst alle Flüge nach Tel Aviv ab. Der israelische Verkehrsminister Israel Katz erklärte hingegen, es gebe „keine Gründe“ für Flugabsagen.

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Die Entscheidung der FAA fiel nach einem Raketeneinschlag in der Nähe des Flughafens von Tel Aviv. Die Luftfahrtbehörde erklärte, dass der israelische Luftraum für mindestens 24 Stunden gesperrt sei. Das Verbot beziehe sich nur auf US-Fluggesellschaften und betreffe Flüge von und nach Israel. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) teilte mit, sie werde spätestens am Mittwoch eine Empfehlung herausgeben, den Flughafen von Tel Aviv vorerst nicht mehr anzusteuern.

Die israelische Polizei bestätigte, dass in Kiriat Ono Jehud, wenige Kilometer nordwestlich des Ben-Gurion-Flughafens, am Morgen eine Rakete einschlug. Dabei sei „ein Haus beschädigt worden“, sagte Polizeisprecherin Luba Samri der Nachrichtenagentur AFP.

Israels Verkehrsminister hat keine Bedenken

Der israelische Verkehrsminister Katz rief die US-Fluggesellschaften laut einer Erklärung des Ministeriums an, um ihnen zu erklären, dass „Start und Landung“ keine Sicherheitsprobleme für die Maschinen und ihre Insassen darstellten. Delta begründete die Flugabsagen ausdrücklich mit Sorgen um „die Sicherheit unserer Kunden und Beschäftigten“.

Auch Austrian Airlines fliegen nicht

Die Lufthansa-Gruppe stellte ihre Flüge nach Tel Aviv für zunächst 36 Stunden ein. Wie das Unternehmen mitteilte, sind davon die Flüge der Linien Lufthansa, Germanwings, Austrian Airlines und Swiss betroffen. Der Lufthansa-Konzern bietet nach eigenen Angaben üblicherweise pro Tag im Schnitt sieben bis zehn Flüge nach Tel Aviv an, die von Frankfurt am Main, Berlin, München, Zürich und Wien starten. Airberlin gab eine Absage von Flügen nach Tel Aviv für 36 Stunden heraus. Die belgische Fluggesellschaft Brussels Airlines sagte einen für Dienstagabend vorgesehenen Flug und drei weitere für Mittwoch ab.

Flugzeug beim Start.

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„Ö3-Nachrichten“ mit Rainer Hons, 23. Juli 2014

Bereits zuvor teilten mehrere große US-Fluggesellschaften mit, wegen des Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen Verbindungen nach Israel vorübergehend eingestellt zu haben. Delta Airlines musste am Dienstag eine Boeing 747 mit 290 Menschen an Bord zum Pariser Flughafen Charles de Gaulles umleiten, weil es „Berichte über eine Rakete oder damit verbundene Trümmer“ in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens gegeben habe.

Die radikale Hamas-Bewegung feuert seit Wochen aus dem Gazastreifen Raketen auf Ziele in Israel ab. Die israelische Armee reagierte zunächst mit Luftangriffen und startete vergangenen Donnerstag auch eine Bodenoffensive.

Abschuss von MH17 hat Airlines sensibilisiert

Seit dem wahrscheinlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine über der Ostukraine haben sich die Sorgen um die Sicherheit der zivilen Luftfahrt verstärkt. Das Flugzeug der Malaysia Airlines war am vergangenen Donnerstag über einem von den prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiet abgestürzt, alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die ukrainische Regierung und zahlreiche westliche Staaten halten einen Abschuss durch die Separatisten für wahrscheinlich. Die prorussischen Kämpfer geben hingegen Kiew die Schuld an der Tragödie. (AFP)