Junge Kellnerin

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Volontariat - das sinnlose Gratispraktikum?

Jetzt Ende Juli ziehen viele Bilanz. Hat mein Ferialpraktikum etwas gebracht? Vor allem jene, die ihre Arbeitskraft gratis zur Verfügung gestellt haben, also ein Volontariat beenden.

Ö3-Wecker mit Andi Knoll, 30. Juli 2014

Die Frage, die über allem steht: Hat es jobtechnisch etwas gebracht? Wir haben eine Checkliste mit der Grazer Unternehmensberaterin Ulrike Sabathy erstellt. Seit vielen Jahren hilft sie Unternehmen, die richtigen Köpfe für die offenen Jobs zu finden und weiß genau worauf Personalchefs schauen.

Gratisarbeit muss begründet sein

„Es macht Sinn, wenn ich mir fachlich etwas aneignen möchte und wenn ich mich einfach einmal beruflich austesten möchte“, so Sabathy. Also zum Beispiel der Check „Passe ich eher in ein großes oder doch besser in ein kleines Unternehmen?“

Aber - gerade wenn man gratis arbeitet: ganz genau überlegen, was man erreichen will. Denn bei einer Jobbewerbung wird man dann sehr wahrscheinlich danach gefragt. Erst recht, wenn im Lebenslauf ein Volontariat auf das andere folgt.

Ein junger Mann hat für eine schriftliche Bewerbung einen Lebenslauf mit eingefügtem Foto erstellt.

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Volontariate nicht „sammeln“

„Spätestens im Bewerbungsgespräch wird man gefragt - warum? Es muss nachvollziehbar sein“, so die Unternehmensberaterin. Und wenn man zu oft gratis gearbeitet hat, kann man leicht in Erklärungsnotstand kommen. Da sei es oft besser, in Weiterbildung zu gehen. Auch um zu zeigen, dass man sich etwas wert ist.

Hackeln für’s Toppraktikum

Winkt die Möglichkeit im Traumjob/Traumunternehmen ein paar Wochen hineinzuschnuppern lautet der Tipp der Expertin: in den sauren Apfel beißen! Vielleicht auch dafür vorher ein paar Wochen einen reinen Geldjob machen, die Ferialjobs mischen: „Das man es eben trennt, das man sagt ‚Ich gehe ein Monat in die Kantine Pommes verkaufen als Brötchenjob. Aber dafür gönne ich mir zwei oder drei Wochen das Top-Unternehmen.‘ Das Top-Praktikum und das dann eben auch gratis.“