Gibt’s das Superhirn nur im Film?
Ö3-Supersamstag mit Thomas Kamenar, 16. August 2014
These 1: Wir verwenden nur einen Bruchteil unseres Gehirns
Diese Grundidee des Films, klingt zwar spannend, stimmt so aber nicht, sagt die Hirnforscherin: „Das ist ein Mythos. Es gibt keine Studien die belegen, dass wir nur zehn, drei oder ein Prozent unseres Gehirns verwenden.“
These 2: Mehr Hirnfunktion macht uns schlauer
Mit zunehmender Hirnfunktion fällt es Lucy im Film immer leichter Aufgaben zu lösen. Auch das lässt sich wissenschaftlich so nicht ganz belegen. Mehr Hirnfunktion bedeutet nicht automatisch mehr Intelligenz: „Wenn man Studien macht und über EEG (Elektroenzephalografie) ableitet, wie viel des Gehirns aktiv ist, wenn Versuchspersonen Aufgaben lösen, dann nützen die intelligenten Versuchspersonen just weniger Hirn.“
Mischa Koning/Katharina Turecek
These 3: Wir können alles wahrnehmen und uns alles merken
Lucy entwickelt im Film nicht nur Superkäfte, sie nimmt auch alles wahr, merkt sich alles. Klingt super, würde uns in der Realität aber vollkommen überfordern. „Man wünscht sich ja oft eine Art Gedächtnispille, die mir ermöglicht, dass ich mir alles merke. Aber das wollen wir gar nicht, weil wir ansonsten aus der Fülle an Informationen keine Schlüsse mehr ziehen könnten. Das heißt, das Vergessen gehört zu einem funktionierenden Gedächtnis dazu!“
These 4: Drogen können unsere Hirnfunktion steigern
Stimmt nicht ganz, sie können nur unsere Performance steigern. „Da geht es in erster Linie um Substanzen, die die Wachheit erhöhen. Sprich wir halten länger durch.“
Und ohne das Ende verraten zu wollen. Aus rein wissenschaftlicher Sicht muss der Film für Lucy alias Scarlett Johannson mit ziemlich heftigen Kopfschmerzen enden: „Das Problem des Hangovers. Sprich wir müssen die verbrauchte Energie wieder aufholen.“