Keine Lehrstelle für Menschen mit Behinderung?
„Ö3-Wecker“ mit Andi Knoll, 19. August 2014
Sein Wunsch ist aber ganz klar: Arbeiten wie alle anderen auch. Die Realität ist aber die von so vielen Jugendlichen mit einer Behinderung: Schule vorbei, eine Lehrstelle ist nicht in Sicht.
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„Die ersten Gedanken jeden Morgen sind Sorgen, wie es weitergeht, es gibt keine Ferienstimmung - ich hoffe jeden Tag in der Früh, dass sich vielleicht irgendetwas ergibt“, so Erika, die alleinerziehende Mutter von Michael.
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Etwa 20 Bewerbungsschreiben sind abgeschickt worden, es gab aber ausschließlich negative Antworten. „Wir hätten jeden Job genommen“, sagt Erika. Firmen begründen mit fehlender Barrierefreiheit oder anderer geeigneter Bewerber. In mehreren Firmen hat er „geschnuppert“, doch dann kamen immer wieder Absagen.
Michael leidet an Muskeldystrophie Duchenne - die häufigste muskuläre Erbkrankheit im Kindesalter. Die Erkrankung beginnt im Kleinkindalter mit einer Schwäche der Becken- und Oberschenkelmuskulatur, breitet sich aus und ist rasch fortschreitend.
Michael kann im Prinzip nur mehr mit den Händen arbeiten, „Geistig ist er ganz normal“, so seine Mutter. Michael gibt ihr Kraft zum Durchhalten: „Er ist ein lebenshungriger, lebenslustiger Kerl, er grinst und lacht immer wieder, dann sagt er oft ‚Mutter, wir schaffen das!‘“
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Am 9. August ist Michael 15 Jahre alt geworden, der größte Geburtstagswunsch, ein Lehrplatz, hat sich nicht erfüllt: „Leider nicht, schade. Ich würde gerne Programmierer werden, im EDV-Bereich könnte ich selbst Geld verdienen. Wie Menschen, die nicht im Rollstuhl sitzen“, so Michael.
Michael versteht nicht, dass es für ihn keinen Lehrplatz gibt: „Nein, ich bin auch nur ein normaler Mensch, habe halt eine Beeinträchtigung.“
In seinem Zimmer sind Modellflugzeuge und Modellautos in den Regalen, sie funktionieren technisch alle, Räder lassen sich drehen, Propeller, Kräne lassen sich bewegen - Michael hat sie selbst zusammengebaut: „Das funktioniert alles.“
Ein 15-Jähriger behinderter Bursche in Salzburg, der nur einen Wunsch für die Zukunft hat: „Eine Lehrstelle, die Spaß macht, mit der ich mich wohlfühle, die muss es doch geben?“