Michael an seinem Laptop

Hitradio Ö3

Lehrstellensuche mit Hürden: Hoffnung für Michael

Der Fall des Salzburger Jugendlichen Michael, der wegen einer fortschreitenden Muskelerkrankung nur seine Hände und den Kopf bewegen kann, und keine Lehrstelle finden kann, hat die Ö3-Gemeinde bewegt. Mittlerweile liegen dem 15-Jährigen mehrere Angebote vor, die ihm den Weg zu seinem Traumberuf Programmierer ebnen könnten.

„Ö3-Wecker“ mit Andi Knoll, 20. August 2014

Aus dem ganzen Land interessieren sich Firmen für Michael: Von vorsichtigen Anfragen über Einladungen zum Vorbeischauen bis zur Bitte um schriftliche Bewerbung sind Angebote gekommen. Ö3-Reporter Peter Obermüller hat sich die Angebote angesehen. Am nächsten kommt der 15-Jährige seinem Traumjob als Programmierer bei Ulrich Hutter und GMS in Salzburg - die Softwarefirma im Stadtteil Itzling hat gerade erst in eine funkelnagelneue barrierefrei Firmenzentrale bezogen: „Wir haben das im Radio gehört, haben uns gedacht, dass das etwas für uns sein könnte. Wir suchen einen Lehrling im Bereich Programmierung. Wir haben beschlossen, dass wir ihm eine Chance geben, ihn wie einen normalen Bewerber aufnehmen, vielleicht auch eine Woche Probearbeiten lassen, um zu sehen, ob er auch in die Gemeinschaft zu den Leuten bei uns passt und ob der Job auch das Richtige für ihn ist.“

Michael an seinem Laptop

Hitradio Ö3

Mit diesen und weiteren Informationen im Gepäck hat der Ö3-Reporter Michael und seine Mutter besucht. „Ich finde es voll cool. Wie ich auf der Ö3-Homepage und auf Facebook geschaut habe, habe ich ganz viele Kommentare gesehen. Ich finde das überaus toll, ich bin sehr froh, dass sich viele Chefs und Manager für mich interessieren. Meine Freunde haben sich bei mir gemeldet, die haben das auch im Radio gehört, im Internet gesehen, die freuen sich auch für mich“, erzählt Michael von den Reaktionen auf den Ö3-Wecker-Beitrag.

Mutter Erika Schlecht steht üblicherweise mit Sorgen auf, weil Sie nicht weiß, wie es weitergeht, weil Sie nicht weiß, was der Tag bringt. Derzeit überwiegt aber die Freude: „Nachdem ich das jetzt gehört habe, dass sich einige Firmen für den Michael interessieren, ich freue mich wahnsinnig darüber und hoffe, dass da auch etwas dabei ist, was ihm auch wirklich gefällt und wo er aufgenommen wird. Mich freut es auch deswegen, weil nicht nur die Situation von Michael aufgezeigt wird, sondern die allgemeine Situation von Kindern mit Behinderung und Beeinträchtigung, und es gibt sicher viele Kinder in der gleichen Situation.“

Nachlesen: Keine Lehrstelle für Menschen mit Behinderung?