Alibaba: Vom Lehrer zum Web-Milliardär

Es soll der größte Börsengang aller Zeiten werden. 24 Milliarden Dollar, also gut acht Milliarden mehr als Facebook 2012 geschafft hat, sollen die Aktien eines Unternehmens bringen, von dem in Europa oder den USA bisher so gut wie niemand je gehört hat: Alibaba.

Alibaba - so schätzen Experten - soll der erste Onlinehändler sein, der die magische Schallmauer von einer Trillion Transaktionen in einem Jahr durchbrechen könnte. Gut 300 Millionen Chinesen kaufen regelmäßig in den diverse Online-Stores von Alibaba ein. Dort gibt es nichts, was es nicht zu kaufen gibt. Neben Elektronik, Kleidern, Büchern, hat Alibaba auch lebende Skorpione, Luxusgrundstücke um 25 Millionen Dollar und vieles mehr im Angebot.

Start-Up in kleiner Wohnung

Begonnen hat alles - wie so oft - in der kleinen Wohnung des Englischlehrers Jack Ma. Nach einem Trip in die USA kommt ihm die Idee zu Alibaba. Damals hat er den chinesischen Behörden noch erklären müssen, was genau das Internet ist: „Die Behörden wollten mir keine Lizenz ausstellen, weil sie gesagt haben, das Wort Internet gibt es nicht im Wörterbuch."
Mittlerweile beherrscht er es, zumindest in China. Taobao, eine der Alibaba-Plattformen, ist dank der chinesischen Klicks die zehntmeistbesuchte Website der Welt. Und das alles obwohl Gründer Jack Ma selbst von Technik keine Ahnung hat. "Ich bin Lehrer. Ich kann keine Website programmieren. Ich kann gerade mal Emails schicken.“

Er besitzt dafür andere Talente und zeigt die auch gerne. Bei Mitarbeiterversammlungen, die er in riesigen Stadien abhält, tritt er gerne in schrillen Kostümen, zum Beispiel als Punkrocker mit langer, blonder Mähne vor seinen 24.000 Angestellten auf - Videos davon gibt es auf Youtube.

Und von diesen Auftritten werden wir in Zukunft wohl mehr zu sehen bekommen. Nach dem Börsengang will Alibaba auch in die USA und nach Europa expandieren. Mit Aliexpress bietet der Konzern bereits ein erstes deutschsprachiges Angebot.