Hängebrücke in Tirol schon vor Eröffnung Attraktion

Was für Pisa der schiefe Turm, für Wien der Stephansdom und Berlin das Brandenburger Tor wird für Reutte künftig die längste Hängebrücke der Welt sein. Obwohl die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, zieht die Brücke jetzt schon zahlreiche Schaulustige an.

Ein gefährlicher Spaß, warnt der verantwortliche Bauleiter Martin Kathrein im Ö3-Interview. Das Geländer ist teilweise nur provisorisch angebracht und fehlt teilweise noch komplett.

Mit hohem Stacheldraht, Zäunen und verstärkten Kontrollen will man die Brücke bis zur Eröffnung in zwei Wochen noch besser vor Schaulustigen schützen.

Mit einer Länge von 403 Meter wird die Highline179 zwei Talseiten miteinander verbinden und somit einen Weg zwischen der Ruine Ehrenberg und dem Fort Claudia schaffen.

Um die mit einer Länge von 390 Meter bisher längste Fußgängerhängebrücke in Japan zu übertrumpfen, wurde die Brücke bei Reutte leicht schräg gestellt. Ob sich ein Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde ausgehen wird, bleibt jedoch fraglich. Die Stadt Sotschi will ebenfalls über die längste Fußgängerhängebrücke verfügen.

Spektaküläre Aussicht

Mit einer LED Beleuchtung der Handläufe soll die Brücke auch in der Nacht von weiter Ferne sichtbar sein. Um allen Besuchern die Möglichkeit zu geben, spektakuläre Aufnahmen von der Rekordbrücke zu machen, wird eigens ein „Fotoshooting Point“ errichtet werden.

Die Baukosten, die zur Gänze von mehreren privaten Investoren gedeckt werden, belaufen sich laut Gemeinde auf 1,8 Millionen Euro.

Die von Architekt Armin Walch geplante Brücke soll ganzjährig begehbar sein und eine maximale Höhe von 110 Meter erreichen. Die Gehwegbreite mit Gitterrostausführung wird 1,2 Meter betragen. Gehalten wird sie von vier Trageseilen mit je 60 Millimeter Durchmesser. Zusätzlich werden 16 Felsanker mit je 17 Meter in den Boden gesetzt. Das Eigengewicht der Hängebrücke wird 77 Tonnen betragen. Konzipiert wurde die längste Fußgängerhängebrücke der Welt für maximal 500 Personen.