Zaubermarkierung in Seebenstein

ASFINAG

„Zaubermarkierungen“ machen Gefahr sichtbar

Die ASFINAG weitet das Forschungsprojekt mit den „Zaubermarkierungen“ weiter aus. Die Bodenmarkierung reagiert durch spezielle Zusätze auf Kälte, ändert dann ihre Farbe und wird rot beziehungsweise blau, „alarmiert“ den Verkehrsteilnehmer also.

„Ö3-Wecker“ mit Andi Knoll, 11. November 2014

Die Ergebnisse aus dem Vorjahr waren vielversprechend, um die Markierung aber „serienreif“ machen zu können, wird in den kommenden beiden Wintern nun weiter ausgiebig getestet. An vier Stellen in der Steiermark, in Niederösterreich und im Burgenland werden derzeit mehrere jeweils fünf Meter lange und 20 Zentimeter breite Teststreifen am Pannenstreifen sowie am Rand der ersten Fahrspur aufgebracht. „Dabei werden immer verschiedene Farbmischungen verwendet, auch die aufgetragene Dicke der Farbschicht ist jeweils unterschiedlich“, erklärt Initiator und ASFINAG-Markierungsexperte Erich Putz.

"Zaubermarkierung" auf der A 21 Wiener Außenring-Autobahn bei Alland

Hitradio Ö3

Gefahrenstelle „sichtbar“ machen

Wenn die Temperaturen sinken, steigt auch die Gefahr, dass im warmen Auto sitzende Verkehrsteilnehmer die Folgen sich ändernder Fahrbahnverhältnisse unterschätzen. Bei Temperaturen von knapp über oder unter dem Gefrierpunkt ändert sich bekanntlich auch die Länge des Bremsweges, selbst mit guter Winterbereifung. Vor allem an exponierten Stellen wie etwa Brücken kann es schneller und für den Autofahrer auf den ersten Blick manchmal auch nicht leicht erkennbar zu Temperaturunterschieden auf der Fahrbahn kommen.

Den Wetter- und Fahrbahnverhältnissen angepasst zu fahren - also mehr Abstand, geringeres Tempo - wäre das Gebot der Stunde.

Teststreifen an vier Stellen

A 2 Süd Autobahn bei Waltersdorf
A 2 Süd Autobahn bei Warth/Seebenstein
A 6 Nordost Autobahn bei Parndorf
A 21 Wiener Außenring Autobahn bei Alland

Bereiche mit Kamera überwacht

Alle Bereiche können von der ASFINAG mit einer Kamera überwacht werden, um die jeweiligen Änderungen der Farbe dokumentieren zu können. Zusätzlich sind an diesen Teststellen auch Bodensonden vorhanden, welche die Fahrbahntemperatur messen.
„Bei normalen Temperaturen sind die Teststreifen nahezu transparent“, erklärt Fiala. „Und erst wenn es kälter wird, verändert sich die Spezialfarbe.“ Rund um den Gefrierpunkt reagiert die Spezialfarbe und wird rot respektive blau. Autofahrer sollen dadurch künftig schon von weitem erkennen können, dass die Fahrbahntemperatur 0 Grad oder weniger hat, und ihr Fahrverhalten entsprechend anpassen.

Die Eigenschaft bestimmter Substanzen, die Farbe zu ändern, nennt sich übrigens Thermochromie. Bekannt ist dieses Prinzip bisher vor allem im Zusammenhang mit Erwärmung, wie etwa bei Kaffeehäferln oder bei den so genannten Stimmungsringen.