Allergie

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Neue App hilft Allergien zu erkennen

2,5 Millionen Österreicher leiden an einer Allergie, mehr als ein Drittel davon an einer Hausstaubmilbenallergie. Die Allergie gegen Hausstaubmilbe ist also die zweithäufigste nach den Gräser-und Birkenpollenallergien. Jetzt gibt es eine App durch die man erkennen kann, ob man betroffen ist.

Im Gegensatz zu einer Pollenallergie tritt die Hausstaubmilbenallergie nämlich das ganze Jahr auf, und gerade im Herbst haben diese Spinnentierchen, die millionenfach in unseren Matratzen hausen, Hochsaison. Da nämlich sind sie besonders paarungswillig. Noch dazu glaubt man, dass die Dunkelziffer der Betroffenen wesentlich höher ist, sagt der Mitentwickler der MilbenCheck-App und Leiter des Pollenwarndienstes Uwe E. Berger: „Es dauert durchschnittlich sechs bis sieben Jahre, bis ein Betroffener zum Arzt geht. Weil die Milben-Hochsaison der Herbst ist, verwechseln viele Betroffenen den Schnupfen mit einer klassischen Erkältung.“

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App soll Risiko einschätzen

Wenn man die App öffnet, muss man zuallererst ein Fragebogen ausfüllen. Uwe E. Berger: „Wir haben diese Fragen wissenschaftlich entwickelt, nach dem Ausfüllen werden die Antworten bewertet. Aufgrund dieser Bewertung gibt es dann eine Risikoeinschätzung mit der Information, dass es vielleicht gut wäre zum Arzt zu gehen und eine Diagnose stellen zu lassen.“
Fragen wie: „Haben Sie Beschwerden in der Früh?“ ,„Wann sind die Beschwerden am Stärksten“, „Wann werden die Beschwerden besser“, „Welche Symptome haben Sie“ sollen abklären ob man zur Risikogruppe gehört. „Wenn ein Patient z.B. angibt, dass er in den Bergen und am Meer keine Beschwerden hat, sehr wohl aber zuhause,“, so Berger, „dann ist das schon ein typische Zeichen in Richtung Milbenallergie“

Außerdem gibt‘s eine Art Milbentagebuch, in das man regelmäßig seine Beschwerden eintragen kann. „Dann nämlich bekommt man ein klares Bild, ob vielleicht auch der Arbeitsplatz betroffen ist“, so Berger.

Tipps und Tricks

Auch Tipps und Tricks, wie man die Belastung reduzieren kann, findet man in der App. „Wir empfehlen z.B. die Kleidung nicht im Schlafzimmer zu wechseln, Vorhänge und Teppiche gehören weg, die Matratze regelmäßig, am besten einmal pro Woche saugen“, sagt Berger.
Allerdings ist das Saug-Ergebnis ernüchternd. Wer eine Minute lang saugt hat nur 5% der Milben und des Milbenkots, der ja Allergieauslöser ist, entfernt.

Ärztefinder

Wenn man die Standort Bestimmung in der App zulässt, dann wird auch angezeigt wo der nächste Arzt in der Gegend zu finden ist, der die Allergie diagnostiziert und in weiterer Folge behandeln kann.

Therapie und Zukunftsaussichten

Mit einem sogenannten Pricktest (die Haut wird geritzt und mit dem Allergen in Berührung gebracht) oder einem Bluttest kann man die Allergie feststellen. Momentan ist die Behandlung der Hausstaubmilben-Allergie nur kurzfristig durch Antiallergische Medikamente, durch Reduktion der Allergieauslöser oder durch eine Langzeit-Immuntherapie, bei der drei Jahre lang das Allergen in kleinen Dosen gespritzt wird, in den Griff zu bekommen. Schon in ein bis 2 Jahren soll es aber eine Tablette geben, die man über einen Zeitraum von drei Jahren, täglich einfach unter der Zunge zergehen lässt. Wenn die Allergie nämlich unbehandelt bleibt, und das ist die große Gefahr, kann man an Asthma erkranken. Denn immerhin ein Viertel aller Hausstaubmilbenallergiker ist asthmakrank.

Link zur App: MilbenCheck