Pressebild Alpinmesse 2014

Alpinmesse 2014

Alpinmesse: Mit der Garagenfirma zum Erfolg

160 Aussteller präsentieren sich noch bis Sonntag Abend auf der Alpinmesse in der Innsbrucker Messehalle. Neben Vorträgen, dazu alles zum Thema Sicherheit am Berg zieht es die 10.000 Besucher aber vor allem an die Messestände.

„Ö3-Sonntagsfrühstück“ mit Andi Knoll, 16. November 2014

Neueste Technologien und Trends ziehen alle Jahre die Besucher auf die Messe. Auffallend in diesem Jahr. Es gibt immer mehr mutige Jungunternehmer, die sich mit Nischenprodukten und eigenen Ideen am Markt etablieren. Sie folgen dem Trend zum Personalisieren.

Maria Wibmer und Daniel Neurer von XQZT-Skis

Hitradio Ö3/Böhmer

Nichts von der Stange

So war die Suche nach dem wirklich passenden Freeride-Ski, für Daniel Neururer aus Tirol, vor zwei Jahren Anlass genug sich seinen eigenen Ski zu bauen. Inzwischen hat sich Neururer mit Maria Wibmer und der Firma XQZT-Skis am Eingang zum Ötztal selbstständig gemacht. In Amerika haben kleine Garagen-Ski-Firmen seit Jahren Tradition und Erfolg, erzählt Wibmer, und so ist der Wunsch entstanden, das selbst zu machen. „Häufig passen den Kunden die Farben der Ski nicht, die Maße, oder die Marke. So haben wir angefangen Skier zu bauen. Jeder Ski ist ein Unikat und wird auf das Fahrkönnen, die Designwünsche des Freeriders angepasst. Großes Augenmerk legen die Tiroler auf die Materialen. Heimische Materialen, Flachs statt Glasfasern im Ski, Holz statt Plastik, so ökologisch wie möglich, das wünschen sich auch die Kunden“, sagen die beiden.
Kosten der Ski ab ca. 1000 Euro

Ulf Kattnig  von Chillaz

Hitradio Ö3/Böhmer

David gegen Goliath

Individualität, sich abheben von anderen, nichts von der Stange, das war auch das was Ulf Kattnig vor Jahren dazu bewogen hat sich mit Kletteroutfit und seiner Firma Chillaz selbständig zu machen. Ich habe es mit anderen, hochwertigen Stoffen versucht, sagt Kattnig. Dazu ein etwas anderes Design. Der große Vorteil einer kleinen Firma sei viel schneller auf Trends, auf Wünsche reagieren zu können. Während große Firmen frühestens nach ein bis zwei Jahren groß auf neue Trends reagieren, haben kleinen Firmen das Ganze nach wenigen Monaten im Angebot. Nur keine Massenware – es muss einen eigenen Flair haben, eine eigene Identität – dann klappt das und das ist das Problem der großen Produzenten und die Chance der Kleinen. Und vor allem in der Kletterszene ist man auch bereit für Produkte, die hier entstehen, genäht werden und entsprechende Qualität aufweisen, mehr zu bezahlen. Nach wenigen Jahren gehört Chillaz inzwischen zu einem der großen Trendsettern weltweit im Bereich Kletteroutfit.

In der Garage

Noch wirklich in der Garage in Innsbruck sitzt Jojo Pölzl mit SplitSticks. Ein Snowboard, das man zum Tourengehen quasi in zwei Ski teilen kann. Die Idee ist zwar nicht ganz neu, bislang hatten die Splittboards aber Probleme mit Stabilität, komplizierten Bindungssystemen und ähnlichen. Das hat Pölzl mit seinem Kollegen neu gelöst.

Splitsticks Changeover from SplitSticks on Vimeo.

"Wir waren uns einfach sicher, dass selbst wenn der Snowboardverkauf zurückgeht, der Weg hinaus in die Natur, dass „weg von der Piste" voll einschlagen wird. Und wir waren uns sicher, dass Snowboarder dabei nicht auf ihr Brett verzichten wollen. Zu Beginn waren wir froh, wenn wir zwei, drei Boards in der Saison verkauft haben“, erzählt Pölzl, inzwischen sind wir zum Glück praktisch immer ausverkauft – und das bei Preisen von bis zu 1800 Euro für das High-End-Carbon Splitt Board.

Der Traum vom Erfolg

Kleine Edelschmieden, spezielle Produkte und gute Qualität, top Kundenservice. Erfolg ist relativ sind sich die Jungunternehmer hier einig. Zu Beginn zählt der Idealismus. Es geht um den Spaß an der Sache, sein Hobby zum Beruf zu machen und hoffentlich irgendwann davon auch leben zu können.