Zurück aus dem Ebola-Einsatz: „Irgendwer muss es machen“

Der österreichische Tropenmediziner Michael Kühnel hat fünf Wochen im Kampf gegen Ebola in Liberia verbracht. Im Ö3-Interview erzählt der RK-Mitarbeiter, warum er sich freiwillig in das Krisengebiet begeben hat.

Ö3-Wecker mit Andi Knoll, 10. Dezember 2014

Am 30. Oktober hat der Wiener Allgemein- und Tropenmediziner Michael Kühnel Geburtstag gefeiert. Nicht zu Hause, sondern in Monrovia, der Hauptstadt Liberias. Dort hat er die vergangenen Wochen geholfen, die Gesundheitsinfrastruktur nach dem Ebola-Ausbruch wenigstens einigermaßen zu stabilisieren.

Nach seiner Rückkehr im November musste der Mediziner noch drei Wochen in Quarantäne verbringen. Ein paar Tage bleiben dem 39-Jährigen jetzt mit seiner Frau, bevor sich die Hygienespezialistin ihrerseits auf den Weg in die liberianische Hauptstadt macht. „Irgendwer muss es machen“, erklärt der Arzt im Ö3-Interview seine Beweggründe. „Ich hatte das Glück Medizin studieren zu dürfen und ich sehe nicht ein, warum da unten Leute sterben sollen nur weil sich keiner hinzufahren traut.“

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Dr. Michael Kühnel im Ö3-Studio

Hitradio Ö3

Seit März sind mehr als 150 internationale Rotkreuz-Helfer und zehntausende lokale Freiwillige im Einsatz gegen den Ebola-Virus. Sie klären darüber auf, wie sich die Menschen vor eine Infektion schützen können und behandeln Erkrankte in Spitälern. Neben der psychosozialen Unterstützung sorgen sie auch für die Bestattung der Verstorbenen, ohne dass sich Trauernde infizieren.