Mädchen im Schnee

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Semesterferien: Warum die Regelung sinnvoll ist

Das erste Semester ist vorbei - zumindest für die rund 430.000 Schüler in Wien und in Niederösterreich. Die starten heute in die Semesterferien. Aber warum dürfen die einen schon in den Skiurlaub starten, während die anderen noch warten müssen?

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 30. Jänner 2015

Mit 30. Jänner starten die Schüler in Niederösterreich und Wien in die Semesterferien. In Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Salzburg und im Burgenland beginnt diese Auszeit eine Woche später. Und die Schüler in der Steiermark und in Oberösterreich müssen noch ganze zwei Wochen durchhalten, für sie beginnen die Ferien erst am 13. Februar.

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Ist das gesetzlich vorgeschrieben? Und welche Überlegung steckt dahinter?

Die Semesterferien sind im so genannten Schulzeitgesetz geregelt. Die so genannten Energieferien gibt es seit 1973/74. Wie der Name schon sagt, sind sie eingeführt worden, um in der damaligen Energiekrise bei den Heizkosten in der Schule zu sparen. Der Skiurlaub hat bei diesen Überlegungen noch keine sehr große Rolle gespielt.

Heute haben immer mehrere Bundesländer gemeinsam frei. Die Auswahl ist nach Schülerzahlen getroffen worden, damit ungefähr gleich große Gruppen in die Ferien starten. Ab 30. Jänner haben zum Beispiel Wien und Niederösterreich frei. Dahinter stecken auch praktische Überlegungen, sagt Dr. Christian Vanik von der Wirtschaftskammer Österreich im Ö3-Interview. Unter anderem seien so Verkehrsströme am besten zu managen.

Kinder auf einer Skipiste

Ludwig Mallaun / picturedesk.com

Könnte man die Semesterferien auch verschieben?

Laut Gesetz kann man sie um eine Woche verschieben. Aber die Initiative muss von der betroffenen Tourismuswirtschaft ausgehen. Sie kann eine Verschiebung anregen, die Entscheidung treffen dann die Schulbehörden der Länder. Außerdem beträgt die Vorlaufzeit hier mindestens ein Jahr.

Und man muss den Wunsch auch gut argumentieren können: „Sachliche Gründe wären etwa, wenn es zu Überschneidungen mit den Ferien im benachbarten Ausland kommt und die Kapazitäten auf den Straßen und in den Hotels an ihre Grenzen stoßen würden.“ Der Wunsch nach Abwechslung allein sei kein Argument, so Vanik.

Im Schnitt kommt es übrigens alle fünf Jahre mal vor, dass ein Bundesland die Semesterferien verschiebt. Zuletzt 2013, da ist neben Wien und Niederösterreich auch Vorarlberg in der ersten Februarwoche in die Ferien gestartet.