Junge Frau liegt mit Fieberthermometer im Bett

Matthias Stolt / ChromOrange / picturedesk.com

Den größten Grippe-Mythen auf der Spur

11.100 Grippekranke hat es letzte Woche in Wien gegeben, ab einer Zahl von 10.000 Erkrankten spricht das Department für Virologie an der Medizinischen Uni Wien von einer Grippe-Welle. Aber was kann ich vorbeugend tun, um mich nicht anzustecken?

Ö3-Drivetime-Show mit Olivia Peter und Peter L. Eppinger, 11. Februar 2014

Grippemythos 1: „Grippe ist hochansteckend“

Das stimmt so nicht, sagt Infektions- und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch von der Medizinischen Uni Wien: „Es ist nicht so, dass Sie - wenn Sie in der Nähe eines Grippekranken sind, automatisch die Grippe bekommen. Die Ansteckung von einem Influenza-Kranken ist im Verhältnis 1, 2 zu 2. Das heißt, ein bis zwei weitere Personen können von einem Influenzakranken angesteckt werden. Wenn Sie das zum Beispiel mit Masern vergleichen: Ein Masernkranker kann 15 bis 18 andere Personen anstecken.“

Gippemythos 2:" Im Wartezimmer in der Arztpraxis stecken mich die Grippekranken an"

„Ich glaube, dass man das ein bisschen zu übertrieben sieht. Jemand mit einer wirklich schweren Influenza ist so schwer krank, dass er es gar nicht mehr in die Arztpraxis schafft, sondern er wird eher seinen Arzt bitten, zu ihm zu kommen, auf einen Hausbesuch.“

Grippemythos 3: „Aber im Wartezimmer stecken mich die mit dem grippalen Infekt an und ich kann nichts dagegen tun“

Man kann sehr wohl etwas dagegen tun, sagt Infektions- und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch: „Zum Beispiel die Zeitschriften von zu Hause mitzunehmen, statt jene in der Arztpraxis durchzublättern, die jeder schon angegriffen hat:“

Wirklich schützen müssen sich die, deren Immunsystem sehr schwach ist - rät Infektions- und Tropenmediziner Herwig Kollaritsch: „Hier zahlt es sich schon aus, mit dem Arzt zu reden und zu sagen, Herr Doktor, wann kann ich kommen, um diese Infektionsgefährdung zumindest zu minimieren? Ansonsten, wenn man jung und gesund ist, ist es keine große Tragik, in eine Arztpraxis zu gehen.“ (Judith Krieger)