Josef Hader und Philipp Hansa

Hitradio Ö3/Walter Dunger

Josef Hader über „Das ewige Leben“

„Jetzt ist schon wieder was passiert“: Josef Hader alias Simon Brenner ermittelt wieder: Am 5. März startet der Film in den österreichischen Kinos. Heute war Josef Hader im Wecker-Studio, um davon zu erzählen.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 2. März 2015

Das Wecker-Interview zum Nachhören

Wieviel Brenner steckt in Josef Hader? Wann verabschiedet sich Josef Hader in die Pension? Und wäre er eigentlich gerne nochmal Schüler? Diese und viele weitere Fragen hat der Kabarettist und Schauspieler im „Ö3-Wecker“ Philipp Hansa beantwortet.

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„Das ewige Leben“

Die vierte Wolf-Haas-Verfilmung schickt Simon Brenner zurück in seine Heimatstadt Graz. Neben Josef Hader spielen auch Roland Düringer und Tobias Moretti mit.

„Heimat ist für jeden ein bisschen dings“, weiß der Brenner. Dementsprechend dings ist es, als ihn in seiner Heimatstadt Graz die Vergangenheit einholt und einen Kopfschuss einbringt.

„Das ewige Leben“ in der Ö3-Movie Minute

Filmszene "Das ewige Leben"

Dor Film

Zum vierten Mal inszeniert Wolfgang Murnberger mit „Das ewige Leben“ einen Brenner-Krimi von Wolf Haas - und stellt Josef Hader ab Donnerstag in den Mittelpunkt eines kongenialen Männer-Trios.

Brenner völlig am Ende

Dem Brenner ist es auch schon mal besser gegangen. „Sie san a U-Boot“, sagt man ihm am Magistrat. Ohne Job, Geld oder Dach über dem Kopf bleibt nur der Rückzug in die Heimat, ins heruntergekommene Haus des verstorbenen Großvaters im Grazer Bezirk Puntigam. Gerade angekommen und das klapprige Moped wieder angeworfen, führt der erste Weg zu seinem alten Freund aus der Polizeischule, dem Antiquitätenhändler Köck. Dem will er seine alte Walther-Pistole verkaufen, was dem Aschenbrenner, mittlerweile Chef der Kriminalpolizei, weniger gut gefällt.

Filmszene "Das ewige Leben"

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Wenige Stunden später hat der Brenner eine Kugel im Kopf - schuld ist der Aschenbrenner, glaubt er. Schuld ist die Migräne, die ihn zum Suizid bewegt habe, glaubt die attraktive Ärztin Dr. Irrsiegler. Als dann kurze Zeit später auch noch der Köck tot aufgefunden wird, glaubt der Brenner nicht mehr an einen Zufall. Alles führt ihn zurück zu jener Zeit im Sommer, als diese Männer mit diesen Walther-Pistolen und einem fehlenden Vierten eine bis heute totgeschwiegene Jugendsünde begangen haben...

Filmszene: Das ewige Leben

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Nach „Komm, süßer Tod“, „Silentium“ und „Der Knochenmann“ ist „Das ewige Leben“ die bereits vierte Brenner-Verfilmung. Vom Romanstoff haben sich Haas, Murnberger und Hader, die das Drehbuch erneut kollaborativ verfasst haben, signifikant entfernt. Die rechte politische Bewegung in Graz wird ebenso ausgespart wie die Bettler-Problematik, weil man sich gegen „das lauwarme, kurzfristige Ansprechen von sozialkritischen Themen“ sperre, meinte Hader dazu im APA-Interview. Statt zwei Antagonisten wie im Roman bekommt Hader zudem einen einzelnen Gegenspieler samt actiongeladenem Showdown.

Filmszene "Das ewige Leben"

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Weniger düster als „Der Knochenmann“

Das Ergebnis gibt ihnen recht: Nach dem düsteren, mit Horror-Elementen gespickten „Knochenmann“ fällt „Das ewige Leben“ persönlicher aus, lässt einen den Brenner besser kennenlernen und verstehen, und verlangt Hader dabei einiges ab: Förmlich greifbar ist die ihn in den Wahnsinn treibende Migräne, kultverdächtig das blitzblaue Moped, auf dem er - auch mal in Schlangenlinie - durch Graz knattert.

Filmszene Das ewige Leben

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Vor allem aber lotet „Das ewige Leben“ mit brachialem Humor ein von Abhängigkeiten, großen Egos und Verdrängung gebeuteltes Männergefüge aus, kongenial zusammengesetzt aus Hader als dickköpfiger Brenner, Roland Düringer als schwindliger Köck und der einschüchternd krächzende Tobias Moretti als moralbefreiter Aschenbrenner. Ersterer bedroht die Verdrängungskunst seiner ehemaligen Jugendfreunde - und scheint als solcher der einzig Weiterentwickelte in der Runde. Da ist die kühle Nora von Waldstätten als nur vorläufig unparteiische Dr. Irrsiegler einziger, körniger Fremdkörper zwischen sich nichts schenkenden, in Mundart fluchenden Kerlen, von denen einer körperlich schlechter beieinander ist als der andere und für die die besten Jahre lange vorbei sind.

Trailer: „Das ewige Leben"
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