Bezahlen mit dem Handy - auch ohne NFC

Apple-Pay, Samsung-Pay und jetzt auch Android-Pay - beim Mobile World Congress, der weltgrößten Handymesse in Barcelona, ist das Zahlen per Smartphone ein Riesenthema - besonders Samsung ist da sehr innovativ unterwegs. Für uns in Barcelona ist Ö3-Hightechexperte Johann Puntigam, der sich die Technik dahinter angesehen hat.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 3. März 2015

Berührungslos Zahlen an der Kassa mit dem Smartphone funktioniert ja eigentlich per NFC-Funkchip. Viele Bankomatkarten in Österreich haben ihn schon eingebaut. Auf dieses System setzen auch Apple-Pay und Google mit Android-Pay . Allerdings haben weltweit noch nicht sehr viele Kassen diese NFC Lesegeräte eingebaut, bei älteren Terminals muss man eben immer noch den Magnetstreifen der Kredit- oder Bankomatkarte durchziehen. Samsung hat in Barcelona aber gezeigt, dass es auch bei solchen alten Kassen reicht, das neue Galaxy S6 neben den Kartenleser zu halten.

Samsung-Smartphone mit

Hitradio Ö3/Johann Puntigam

Samsung hat in die Galaxy-S6-Smartphones ein magnetisierendes Bauteil integriert, das der Kassa quasi vorgaukelt, dass da gerade ein Magnetstreifen durchgezogen wird.

Sicher?

Das klingt ein bisserl unheimlich, aber Samsung versichert und Partner MasterCard bestätigt: Für Sicherheit sorgt nicht nur der Fingerabdruckscanner. Auch ist statt der realen Kreditkartennummer eine nicht zuordenbare Zahlenkombination hinterlegt - ein sogenannter Token. So soll verhindert werden, dass etwa ein Smartphone geknackt wird und die Kartendaten missbraucht werden.

Der Vorteil einer Bezahlfunktion am Handy ist auch, dass man sie einfach abschalten und so auch in der Nähe von Kassaterminals sorglos mit dem Smartphone hantieren kann. Ein NFC-Chip in einer Karte ist ja hingegen immer aktiv.

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Indoornavigation aus Österreich

Den relativ versteckten Stand von MasterCard habe ich überraschend schnell gefunden. Im offiziellen MWC-App ist auf dem Standplan auf einmal ein Richtungspfeil erschienen, der mich metergenau durchs Messelabyrinth geführt hat. Indoornavigation! Ohne Verbindung zu GPS-Satelliten. Möglich wird das durch die sogenannten Bluetooth-Bacons. Das sind Minisender in der Größe von Zwei-Euro-Münzen, verteilt am Messegelände. Durch die unterschiedliche Signalstärke lässt sich die Position dann metergenau errechnen.

Handy mit Indoornavigation

Hitradio Ö3/Johann Puntigam

Auch „Indoors“, eine Firma aus Österreich, hat sich auf Indoornavigation per Bacons spezialisiert. Der Weg zum kleinen Geschäft in Einkaufszentren oder zum richtigen Gate am Flughafen wird damit ganz leicht gefunden.