Schnitzel

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Neue Benimmregel: Essensrestln einpacken lassen

Das Restaurant verlassen und die Essensreste mitnehmen? Geht das, oder totales No Go? Das geht nicht nur, das ist sogar total erwünscht und gehört neuerding zu den Regeln des guten Benehmens.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 22. April 2015

Diese neue Benimmregel ist jetzt bei einem Kongress unter Knigge-Experten in Deutschland ausgegeben worden. Der Welser Umgangsformen- Trainer Christoph Hippmann war bei diesem Kongress dabei:

„Wir haben es deshalb in die Empfehlung aufgenommen, weil sich die Leute einfach unsicher waren bei dem Thema. Und jetzt gibt es einfach eine ganz klare Botschaft und die lautet: Unnötiges soll nicht weggeschmissen werden, es verhungern viele Menschen weltweit und auch in unserer Überflussgesellschaft ist es auch ein Lob für unsere Küche zu sagen: ‚Ich nehme mir das nach Hause.‘ Von nun an ist das nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht. Da hat es jetzt auch die offizielle Empfehlungen vom Arbeitskreis international für Umgangsformen gegeben.“

Und um einen Begriff zu bekommen, wie viel das ist, was wir in den Restaurants übrig lassen, weil entweder die Portion zu groß oder der Hunger zu klein war: Das sind jedes Jahr alleine in der österreichischen Gastronomie mehr als 200.000 Tonnen Essensreste. Es gibt übrigens in vielen Restaurants mittlerweile statt der Alufolie eigene Mitnehmboxen. Muss man sich nur noch trauen, danach zu fragen und das zu tun, gehört jetzt ganz offiziell zum guten Ton!

USA Vorreiter bei „Doggy Bags“

In den USA zb. haben im Jahr 2002 91 Prozent der Amerikaner sogenannte „Doggy Bags“ genutzt. Das sind Verpackungen, ähnlich wie Lunchboxes, meist aus Karton, in denen man das Essen nach Hause nehmen kann, für den zweiten Hunger quasi.

Ganz klar - in den USA sind die Portionen viel größer, Schätzungen zufolge liegt dort rund 1,75 mal mehr auf dem Teller, als in Österreich oder Deutschland. In Großbritannien hat die „Sustainable Restaurant Association“, eine Organisation für nachhaltige Restaurants im Jahr 2011 „Mitnahme-Boxen“ ins Leben gerufen und auch bei uns gibt es jetzt ein Umdenken.

Auch in Österreich ist das nun möglich. Der Gastronomie-Großhändler C+C Pfeiffer ist einer jener Betriebe, die „Mitnahmeboxen“ für Zuhause anbieten, um der Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken.

Die Nachfrage bei den Wirten ist groß. Schon 10.000 Stück sind ausgeliefert worden. Die Boxen sind aus Zuckerrohr hergestellt, die Verpackung ist also auch nachhaltig.

Lunchbox von C und C Pfeiffer

C+C Pfeiffer