Mädchen vor Kleiderkasten

Alfred Hofer / ChromOrange / picturedesk.com

Frauen horten enge Kleidung, Männer Werkzeug

Laut einer aktuellen Studie von immowelt.at hortet jede dritte Österreicherin zu enge Kleidung, Männer sammeln eher Ersatzteile und Werkzeuge. Aber auch von Schulheften, Reiseandenken und altem Kinderspielzeug können sich die Österreicher nicht trennen.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 20. Mai 2015

Man kann es ja doch vielleicht wieder einmal brauchen oder es könnte ja doch wieder einmal passen. Das dürfte der Beweggrund hinter der Sammelleidenschaft der Österreicher sein. 35 Prozent der Österreicherinnen horten zu enge Kleidung, in der Hoffnung, sie irgendwann wieder tragen zu können.

Frauen bewahren Erinnerungen auf

Dazu komme aber noch ein Faktor, sagt Psychologe Gerhard Benetka von der Sigmund-Freud-Universiät Wien: Indem man Kleidungsstücke aufbewahrt, die ja Erinnerungsstücke sind, wollen wir auch immer einen Teil unseres früheren Ichs aufbewahren:

„In diesen Kleidern fühlen wir uns wohl und sicher. Man erinnert sich daran, dass man in einem bestimmten Alter ein bestimmtes Kleidungsstück getragen hat und das hält die Erinnerung aufrecht und verknüpft die Erinnerung mit anderen Erinnerungen.“

Noch schlechter als von Kleidungsstücken können sich Frauen allerdings von Reiseandenken (47 Prozent), Studien- beziehungsweise Schulunterlagen (40 Prozent) oder Kinderbüchern und Spielzeug (41 Prozent) trennen. Sie planen wohl, ihre alten Puppen und Bücher irgendwann dem eigenen Nachwuchs zu überlassen.

Mann mit Werkzeug

Alfred Hofer / ChromOrange / picturedesk.com

Männer sammeln Werkzeug und Ersatzteile

Männer sind bei ihrer Sammelleidenschaft weniger nostalgisch, sondern denken eher praktisch: 34 Prozent sammeln Ersatz- und Reparaturteile sowie Werkzeug.

Psychologe Gerhard Benetka: „Ich glaube, dass viele Männer einen Hang zum Bastlerischen haben. Ein Bastler rechnet damit, dass alles, was er in der Hand gehabt hat, irgendwann wieder brauchbar sein könnte.“

Bei den Frauen (14 Prozent) ist das Interesse an Inbusschlüsseln, Schraubenziehern und Co. hingegen deutlich geringer. Dafür heben nur die wenigsten Männer altes Kinderspielzeug (24 Prozent) und zu enge Kleidung (19 Prozent) auf. Auch Souvenirs aus vergangenen Urlauben (34 Prozent) finden sich deutlich seltener unter den Staubfängern wieder.

Lieblingsmusik wird aufgehoben

Lediglich bei der Leidenschaft für Schallplatten und Kassetten ticken beide Geschlechter ähnlich: 41 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen können sich nicht von den Lieblingsplatten aus der Jugend trennen.