Bartträger

Esbjerg

Das Geschäft mit dem Bart

Es ist kein Ende des Hypes in Sicht. Im Gegenteil: Männer lassen sich ihren Bart immer mehr kosten, das Geschäft um Bartpflegeprodukte wächst und auch ein alter Handwerksberuf erlebt sein Comeback, der des Barbiers.

„Ö3 Dabei am Feiertag“ mit Lisa Hotwagner, 25. Mai 2015

Britische Medien haben zwar schon länger ein Ende des Bart-Hypes ausgerufen, unter anderem, nachdem Verhaltensbiologen rund um Professor Robert Brooks von der Universität New South Wales in Sydney eine Studie veröffentlicht hatten, wonach Frauen unter vielen Bartträgern glattrasierte Männer bevorzugen.

Doch dessen ungeachtet tragen Männer Bart, vielleicht, weil er den Bartträger „sexy oder schlau macht“, wie eine andere Studie behauptet. (Der Spiegel)

Promis und ihre Bärte

Durchschnittlich 200 Euro für Rasiermesser

Das Geschäft mit dem Bart blüht jedenfalls. Ab 60 bis 80 Euro kann man ein Rasiermesser kaufen, doch bei Esbjerg - Österreichs größtem Rasierfachgeschäft - ist diese Preisklasse „restlos ausverkauft“, sagt Marga Walcher, die Geschäftsführerin.

„Wir haben Damastmesser um 600 Euro, Messer um 300 Euro sind eine gängige Sache. Wir haben viele Liebhaber - der eine möchte Horn, der andere möchte ein spezielles Holz, ob das jetzt Thuja (= Lebensbaum) oder Bruyère (= Baumheide) ist. Die Messer werden in Silber gefertigt, mit Jagdmotiven drauf. Hinauf gibt es da keine Grenze.“

Im Durchschnitt geben Männer 100 bis 200 Euro für Rasiermesser aus und besitzen meistens zwei Messer, denn ein Messer sollte 24 Stunden lang ruhen.

„Damit sich der Grat wieder besser aufstellt“, sagt Marga Walcher. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes Mintel finden 59 Prozent der Befragten, dass es unprofessionell sei, wenn ihr Barthaar ungepflegt sei, und 39 Prozent der Befragten sagen, sie fühlen sich unter Druck gesetzt, ihr Barthaar sauber und ordentlich zu halten. (Zur Umfrage)

Die Barbiere erleben ein Comeback

In Österreich zeigt sich der Bedarf an Pflege für den Bart daran, dass Esbjerg - laut Geschäftsführerin Marga Walcher - das 20 bis 30-fache an Rasiermessern verkauft wie noch vor zwei Jahren, bei den Bartpflegeprodukten, sei es eine „tausendprozentige Erhöhung“. Früher sei es ein Nebenprodukt gewesen, heute ein Hauptprodukt.

Aber auch ein alter Handwerksberuf kehrt zurück, der des Barbiers. Viele Friseure bieten bereits dieses Zusatzservice an oder haben eigene Bart-Abteilungen eingerichtet, alteingesessene Barbiere haben plötzlich mehr Zuwachs und beim neu eröffneten Barbershop in Wien bekommt man erst in drei Wochen wieder einen Termin.
Übrigens im Trend: Der Dreitage-Bart und der Moustache.