Georg Blaha
Süßer geht’s kaum: Bärtiger Affennachwuchs in Schönbrunn
Franz Wunsch
Nach einer Tragzeit von fünf Monaten hat am 26. April ein Jungtier das Licht der Welt erblickt. Es trägt bereits das namensgebende Markenzeichen. „Der strahlend weiße Schnurrbart ist charakteristisch für diese Affenart. Er ziert sowohl Männchen als auch Weibchen. Da der Bart an den deutschen Kaiser Wilhelm II. erinnerte, gab man den kleinen Affen diesen kaiserlichen Namen“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Franz Wunsch
Geschätzte 40 Gramm wiegt der Affennachwuchs derzeit. Ohne Schwänzchen ist er nur rund fünf Zentimeter groß. Auch ausgewachsen bringen diese Affen nur rund 350 Gramm auf die Waage. Flink und geschickt springen sie von Ast zu Ast. Ihr Schwanz hilft ihnen, das Gleichgewicht zu halten. Das Jungtier geht es natürlich noch gemütlich an. Schratter: „Abwechselnd wird es vom Vater und vom älteren Bruder, der im Vorjahr geboren wurde, huckepack durchs Gehege getragen. Die Männchen kümmern sich um die Pflege und Aufzucht des Jungtieres. Wenn das Kleine hungrig ist, übernimmt es die Mutter zum Säugen.“
Tiergarten Schönbrunn/Norbert Potensky
Kaiserschnurrbarttamarine gehören zur Familie der Krallenaffen. Da sich das Jungtier stets im Fell der erwachsenen Tiere festkrallt, konnte das Geschlecht noch nicht festgestellt werden. Heimisch sind die kleinen Primaten im tropischen Regenwald Südamerikas. Sie verbringen den Großteil ihres Lebens auf Bäumen. Auf ihrem Speiseplan stehen in erster Linie Früchte, Baumsäfte und Insekten. Zu ihren Feinden zählen Großkatzen, Greifvögel und Schlangen. Wirklich bedroht sind sie allerdings durch die Zerstörung ihres Lebensraumes. In Zoos werden sie im Rahmen eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) gezüchtet.