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Sorgenfrei mit Smartphone in den Urlaub
Neue Regelung ab 2017: Gebühren können dennoch anfallen
Das völlige Aus der Extragebühren bedeutet dies für Konsumenten aber nicht: Anbieter dürfen Einschränkungen machen, wenn Nutzer häufiger im EU-Ausland mobil telefonieren, surfen oder SMS schicken und nicht nur bei gelegentlichen Reisen. Zudem sollen Anbieter entstandene höhere Kosten abrechnen können.
„Guten Morgen am Sonntag“ mit Martina Rupp, 5. Juli 2015
In einem Zwischenschritt sollen die Roaming-Aufschläge am 30. April 2016 noch einmal deutlich sinken. Dann dürfen laut Mitteilung Telefonate im EU-Ausland nur noch 5 Cent pro Minute kosten (derzeit 19 Cent für abgehende, 5 Cent für eingehende Anrufe), die Obergrenze für SMS ist 2 Cent (derzeit 6 Cent) und beim Surfen darf jedes Megabyte an Daten mit maximal 5 Cent zu Buche schlagen (derzeit 20 Cent). Hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer.
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Tipps zum Urlaubsroaming
Soziale Medien wie Facebook, YouTube oder WhatsApp, aber auch die von der EU verordnete Absenkung der Roaming-Gebühren haben die mobile Internet-Nutzung im Urlaub kräftig angekurbelt. Laut Eurobarometer greift bereits ein Viertel aller Reisenden auch im Urlaub via Handy auf soziale Netzwerke zu. Damit der Urlaub im Nachhinein durch teure Handyrechnungen nicht an Erholungswert einbüßt, gibt ein paar Tipps und Tricks:
Urlaub in der Nicht-EU ist teuer
Urlaub in der EU oder Nicht-EU - da gibt’s preislich enorme Unterschiede, denn in der EU sind die Preise gesetzlich geregelt, macht man aber Ferien in einem Nicht-EU-Land wie die Türkei wird es teuer. So kann das SMS statt 0,072 Euro inerhalb der EU bis zu 0,49 Euro in der Türkei kosten. Rufen UrlauberInnen aus der Türkei nach Österreich an, zahlen sie zwischen 22,8 Cent und 2,50 Euro pro Minute. Wird man angerufen, kostet das zwischen sechs Cent und 1,29 Euro pro Minute. Wer am Smartphone surft muss noch tiefer in die Tasche greifen. Datentransfer kostet in den EU-Urlaubsländern 0,24 Euro pro MB, in der Türkei fünf bis 20,80 Euro pro MB.
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Roamingpakete vor dem Urlaub buchen
Manche Anbieter (A1, T-Mobile, Drei, Yesss, HoT) haben auch spezielle Roamingpakete. So kauft man etwa um einen Fixbetrag eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten oder Daten. Die müssen innerhalb einer Frist aufgebraucht sein (zum Beispiel drei Wochen oder bis zu einem Stichtag), danach verfallen sie.
Datenfresser-Apps abschalten
Viele Apps aktualisieren Daten in regelmäßigen Abständen, ohne dass die App geöffnet wird. Dies kann, je nach Betriebssystem, verhindert werden und reduziert dadurch den Datenverbrauch.
Video- oder Navi-Apps via GPS sind wahre Datenfresser. Viele Stadtpläne etc. können vorab gespeichert werden und sind daher auch offline verwendbar. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaltet die mobilen Datendienste schon vor der Urlaubsreise in den Handy-Einstellungen ab und schaltet sie erst wieder ein, wenn man wirklich eine Datenverbindung benötigt.
Besser nochmal nachsehen, bevor man das Handy im Urlaubsland zum ersten Mal aufdreht: Sind alle automatischen Up- und Download-Funktionen deaktiviert?
Kostenfalle Mobilbox
Wer unter Palmen seine Mobilbox abhören will, zahlt meist genau so viel wie bei einem Gespräch nach Österreich. Ist das Handy so programmiert, dass der Anruf auf die Box geht, wenn zum Beispiel nicht abgehoben wird, können außerhalb der EU doppelte Kosten anfallen, denn Anrufe müssen erst ins Reiseland gesendet werden, um festzustellen, ob der Anruf angenommen wird. Wird der Anruf zur Mobilbox umgeleitet, so fallen beim Angerufenen die Passivgebühr und zusätzlich der Roamingtarif für die Rückleitung des fehlgeschlagenen Anrufes zur Mobilbox in Österreich an. Um der Kostenfalle zu entgehen: Mobilbox ganz abschalten!
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WLan statt Datenroaming
In vielen Hotels sowie an immer mehr öffentlichen Plätzen wird Gratis-WLAN angeboten. Doch oft verlangen besonders die teuren 4-5 Sterne Hotel zusätzliche Gebühren fürs Wlan im Zimmer. Vorher informieren was es kostet und vielleicht doch zu einem günstigerem Roamingpaket greifen.
Bei Gratis-Wlan gilt auch noch zu beachten: „Unbekanntes WLAN ist ein mögliches Einfalltor für Angreifer wie Hacker oder Viren“, mahnt Telekom-Regulator Johannes Gungl. Die Verbindung zum WLAN sollte ausschließlich manuell hergestellt werden. Sensible und persönliche Daten, wie zum Beispiel Online-Banking-Zugangsdaten, sollten nie durch gratis WLan übertragen werden, da sie leicht von Dritten abgefangen und missbräuchlich verwendet werden können.
Daten sichern nicht vergessen
Gerade im Urlaub passieren oftmals Missgeschicke, die dem Handy zusetzen können: Neben den üblichen Naturgewalten wie Wasser, Sand und Tischkanten, werden Handys auch schon mal verloren bzw. gestohlen. Schlimm genug, dass das schöne Handy weg ist, will man nicht seine Daten verlieren, deshalb sollte man vorher unbedingt noch eine Sicherheitskopie/Backup seiner Daten machen. Also Handy mit dem Computer synchronisieren nicht vergessen.
Weitere Links zum Thema Roaming:
Roamingtipps von der Telekom-Regulierungsbehörde RTR
Roaming-Preisvergleich der Arbeiterkammer