VW Zeichen mit roter Ampel

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VW-Skandal: Fragen und Antworten

Es ist ein noch nie dagewesener Skandal, der die Autobranche derzeit erschüttert. Eine Krisensitzung folgt der nächsten. In den USA bereiten Anwaltskanzleien Massenklagen vor - bei VW sind auch schon die ersten Köpfe gerollt. 363.400 österreichische Autos aus dem Volkswagen-Konzern sind betroffen.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 30. September 2015

180.500 VW Pkw, 24.400 VW Nutzfahrzeuge, 72.500 Audi, 31.700 SEAT und 54.300 SKODA allein in Österreich wurden mit den Motoren vom Typ EA 189 ausgestattet. Dieser zeigt die Messung des Stickoxid-Ausstoßes falsch an und brachte den Skandal ins Rollen. Bis 7. Oktober erwarten sowohl das Deutsche als auch das Österreichische Verkehrsministerium konkrete Pläne von VW, wie man weiter vorgeht. Wenn du eines der betroffenen Fahrzeuge besitzt, wir haben hier für dich die Antworten auf die wichtigsten Fragen zusammengefasst:

(1) Wie erfahre ich, ob ich betroffen bin?
VW ermittelt zurzeit die Betroffenen anhand der Fahrgestellnummer. Sollte sich dein Fahrzeug darunter befinden, wirst du direkt kontaktiert.

(2) Wie geht’s dann weiter?
Der Chip mit der manipulierten Software liegt direkt unter der Motorhaube, kann also schnell ausgebaut werden, das dauert nur wenige Stunden. Die Kosten werden von VW übernommen. Das Problem: Derzeit gibt es noch keine neue Software - daran arbeitet VW bereits. Bis diese eingesetzt werden kann, dauert es aber laut VW noch einige Wochen.

(3) Wird sich das auf die Leistung meines Autos auswirken?
„Ziel ist es, keine Fahrverhaltensänderungen zu erhalten“ so VW. Bestätigt werden konnte das bis dato allerdings nicht.

(4) Ist ein Umtausch verpflichtend?
Das hängt von der zuständigen Behörde des jeweiligen Landes ab. Bis jetzt gibt es diese Verpflichtung in Österreich nicht, so ein Konzernsprecher gegenüber Ö3.

(5) Können Kosten auf mich zukommen?
Das kann passieren, wenn das Finanzministerium auf die Nachzahlung einer höheren Kfz-Steuer besteht - aufgrund höherer Emissionen. Für diesen Fall hat der Verein für Konsumentenschutz bereits eine Sammelklage vorbereitet.

Chancen auf Schadenersatz

Der Verein für Konsumenteninformation sieht gute Chancen, dass Betroffene Schadenersatz durchsetzen können. VW habe durch die Abgasmanipulationen die Käufer seiner Fahrzeuge getäuscht, so der VKI. „Es gab unzählige Leute, die sich für den teureren Diesel entschieden haben, also da hat man, wenn der jetzt gar nicht umweltfreundlich ist, einen Schaden erlitten“, sagt VKI Chefjurist Peter Kolba im Ö3-Interview.

Auch der geringere Wiederverkaufswert sei ein Schaden für die Konsumenten. Alle Informationen zu Schadenersatzforderungen hat der Verein für Konsumenteninformation hier zusammengestellt.