Winterreifen: Jetzt schon montieren?

Da sind sie wieder: Tiefsttemperaturen bis zu sieben Grad. War das nicht eine magische Grenze bei Autoreifen? Der Glaube, ab 7 Grad sollte man Winterreifen montieren, hält sich hartnäckig.

Begründung: Ab dieser Temperatur sollen Winterreifen grundsätzlich sicherer sein als Sommerreifen, etwa einen kürzeren Bremsweg bringen. Das ist jedoch nur ein Mythos.

Auf den Untergrund kommt es an

Die Temperatur allein sagt erst einmal gar nichts - es kommt auf Untergrund und Witterung an, so Friedrich Eppel, ÖAMTC-Reifenspezialist und Cheftester im Ö3-Interview: „Die 7-Grad-Regel ist wahrscheinlich daher gekommen, um eine gewisse Faustregel zu haben wann man Winterreifen verwenden soll. Tatsache ist, es hängt nicht nur von der Temperatur ab, sondern auch von der Straßenglätte - wann ein Winterreifen Griffvorteile gegenüber einem Sommerreifen hat.“

So sind Winterreifen auf feuchtem, glatten Asphalt deutlich besser. Es kann aber unter ganz bestimmten Umständen auch sein, dass auch im Winter der Sommerreifen im Vorteil ist. „Wenn es besonders rau ist, dazu trockener Asphalt, dann wird der Sommerreifen wahrscheinlich etwas früher stehen bleiben als ein Winterreifen.“

Neue Faustregel O. bis O.

Winterreifen von Oktober bis Ostern. Das empfiehlt nicht nur der ÖAMTC. Denn das ist die Zeit in der jederzeit Straßenverhältnisse auftreten können, in denen der Winterreifen unbedingt notwendig ist. Bei Minustemperaturen, Eis und Schnee. „Denn auf Eis und Schnee kommt natürlich nichts an Winterreifen heran“, so der Experte.

Winterreifentest: Nur fünf „sehr empfehlenswert“

Lediglich fünf von 35 Modellen sind im heurigen ÖAMTC-Winterreifentest als „sehr empfehlenswert“ eingestuft worden. Neben einem breiten Mittelfeld mit 25 „empfehlenswerten" Modellen“ war ein Reifen nur „bedingt empfehlenswert“, vier fielen durch. Häufig seien schwache Eigenschaften auf nasser Straße der Grund für eine Abwertung gewesen, erläuterte ÖAMTC-Experte Friedrich Eppel.
mehr auf help.ORF.at