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Welttag des Händewaschens: Nicht ohne Wasser und Seife
„Ö3-Drivetime-Show“ mit Sandra König, 15. Oktober 2015
Laut Florian Thalhammer, Leiter der klinischen Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin von MedUni Wien und AKH werden rund 80 Prozent aller Infektionen über die Hände übertragen.
„Das klassische Beispiel sind Erkältungskrankheiten wie Schnupfen oder Grippe. Händewaschen verringert diese Gefahr massiv, da die Keimzahl um mehr als 99 Prozent reduziert werden kann“, wurde Thalhammer am Mittwochin einer Aussendung der MedUni Wien zitiert. Rhinoviren etwa ließen sich zu 65 Prozent auf den Händen nachweisen, zu 50 Prozent im Nasensekret und zu 39 Prozent im Speichel.
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In Krankenhäusern müssen grundsätzlich nach jedem Patientenkontakt die eigenen Hände im Rahmen der Händehygiene mit einem Desinfektionsmittel desinfiziert werden. Jedoch auch hier gibt es Situationen, in denen das klassische Händewaschen vorrangig ist. Ein gefährlicher und hartnäckiger Erreger, zum Beispiel jener der Clostridium difficile, muss nach Kontakt mit einem Patienten unbedingt mittels Handwäsche entfernt werden, da er sonst nicht vollständig eliminiert werden kann.
Für das gründliche Händewaschen nicht stark verschmutzter Hände - Seife sollte immer dabei sein - benötigt man 20 bis 30 Sekunden. Krankenhauspersonal, das im Rahmen der Händehygiene die auf der Haut befindliche Bakterien-Flora entfernen sollte, muss die Hände mindestens drei Minuten lang mit Seife und Wasser die Hände waschen. Antibakteriell wirksame Seifen sind nicht besser als normale. Thalhammer rät zu Flüssigseifen. (APA/red)