Adele Video "Hello"

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Adele lässt Donald Trump abblitzen

Leidenschaftlicher Adele-Fan, Anwärter auf das Amt des US-Präsidenten zu sein und Donald Trump zu heißen, ist kein leichtes Los. Ein Blick in die vergangenen Jahre zeigt nämlich: Politik und Musik sind zwei Welten, die nicht gerade gut unter einen Hut zu bringen sind. Schon gar nicht, wenn gewählt wird.

Ö3-Drivetime-Show mit Olivia Peter und Peter L. Eppinger, 2. Jänner 2016

Donald Trump, republikanischer Anwärter auf das Amt des US-Präsidenten, polarisiert. Und Donald Trump ist ein begnadeter Adele-Fan.

Und lässt das seine Fans wissen: Bei seinen Wahlkampfauftritten in ganz Nordamerika läuft zumeist ein Adele-Song während seinem Abgang.
Das hat sich nun quer über den Atlantik bis zu Adeles Heimat Großbritannien durchgesprochen und jetzt macht die Grammy-prämierte Sängerin klar: Es reicht. Keine Adele-Songs mehr bei Wahlkampfauftritten. Das hat ihr Sprecher über die Medien verkündet.

Donald Trump verzieht das Gesicht

JIM WATSON / AFP / picturedesk.com

Aber damit ist sie lange nicht alleine. Diese Beispiele zeigen, dass Politik und Musik einfach schwer zusammenfinden:

1) Angela Merkel und die Toten Hosen
2013 feierte die CDU, die Partei der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihren Wahlsieg im Kampf um das Bundeskanzleramt mit der Toten-Hosen-Hymne „An Tagen wie diesen“.

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Eine ganz schlechte Idee, wie Tote-Hosen-Frontman und -Leadsänger Campino der Parteispitze über die Medien ausrichtete. Zumal die Band im Vorhinein über ihre Homepage bereits die Verwendung ihrer Songs bei Wahlkampfauftritten untersagt hat.

2) Ronald Reagan und Bruce Springsteen
„Born In The U.S.A.“ hat es dem ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan offensichtlich angetan. Im Wahlkampf um seine zweite Präsidentschaftsperiode sollte es seine Hymne werden - wäre da nicht Autor Springsteen, der sich komplett quergelegt hat.
Der Grund: inhaltliche Differenzen. Eigentlich ist „Born In The U.S.A.“ - wenn man zwischen den Songzeilen liest - ein regierungskritischer Song, der vor allem die USA und ihre Rolle im Vietnamkrieg hinterfragt.

In den Worten Reagans hat das ganz anders geklungen: „Amerikas Zukunft wartet zu Tausend in euren Herzen, sie wartet in einem Song von jemandem, den ihr liebt: Bruce Springsteen“ - so hat er den Song bei einer seiner Reden im Herbst 1984 angepriesen.

Bruce Springsteen hat daraufhin persönlich bei Reagan angeklopft und ihm untersagt, seinen Song weiterhin zu spielen.

3) Die NPD und Andreas Bourani
Schockmoment bei Andreas Bourani. Die rechtskonservative Nationaldemokratische Partei Deutschlands - kurz: NPD - wollte Bouranis Song „Auf Uns“ als Song für ihre Wahlkampfkampagne nutzen.
Und das ohne Bouranis Segen: Sein Management, seine Plattenfirma und er haben gemeinsam eine einstweilige Verfügung gegen die Partei erklagt. Die Parteilinie widerspreche klar Bouranis Weltansichten, hat er über die Medien verlautbaren lassen.

4) David Cameron und The Smiths
The Smiths - eine britische Indie-Rock-Band aus den Achtzigern - kennt man hierzulande zwar weniger, dennoch hat sich der britische Ministerpräsident David Cameron im TV als großer Fan der Band geoutet.

Deren Leadsänger, Johnny Marr, wiederum, hat ihn wissen lassen: „I forbid you to like it [our band]“ („Ich verbiete ihnen, unsere Band zu mögen“).

(Martin Krachler)