Was bringen Raucher-Schockfotos?

BMG

Was bringen Raucher-Schockfotos?

Ab 20. Mai wird die neue EU-Tabakrichtlinie in Österreich umgesetzt: Dann müssen auf Zigarettenpackungen Schockbilder zur Abschreckung gedruckt werden. In 28 Ländern gibt es diese Fotos schon länger. Was bringen solche Schockbilder? Ö3-Reporterin Petra Mödlhammer hat sich erkundigt.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 16. März 2016

Schockfotos auf Zigarettenpackungen halten Menschen vom Rauchen ab. Gerade bei Jugendlichen, die noch nicht rauchen, wirken solche Bilder abschreckend. Allerdings dürfen sie nicht zu drastisch sein, erklärt Gesundheitspsychologe Rudolf Schoberberger von der Meduni Wien. Denn wenn die Schockwirkung zu extrem ist, identifiziert man sich nicht damit und fühlt sich nicht betroffen.
Auch ehemalige Raucher fühlen sich durch die Schock-Bilder in ihrer Entscheidung mit dem Rauchen aufgehört zu haben, bestärkt.

Umstrittener Effekt bei Gewohnheitsrauchern

Bei aktuellen Rauchern ist der Erfolg der Bilder umstritten: In Großbritannien ist die Raucherquote gerade einmal um 0,5 Prozent gesunken, seitdem es die Bilder gibt. Gewohnheitsraucher sind meist körperlich vom Nikotin abhängig und brauchen mehr Unterstützung, um von ihrer Sucht loszukommen. Deshalb steht in Zukunft auch die Telefonnummer der Raucherberatung rauchfrei.at am Zigarettenpackerl. (Mödlhammer/Ritschl)