Helvetikagate: Falsche Schriftart im Tabakgesetz

Peinlicher Fehler im neuen Tabakgesetz: Die Warnhinweise, die bald auf Zigarettenpackungen abgedruckt sein müssen, sollen in „Helvetika“ gedruckt sein - einer Schriftart, die es gar nicht gibt.

Ö3-Drivetime-Show mit Peter L. Eppinger, 28. April 2016

Spätestens ab Mai 2017 werden alle Zigarettenpackungen mit Schockbildern und dem Warnhinweis „Rauchen ist tödlich - hören Sie jetzt auf“ versehen sein. Die dafür nötige Änderung des Tabakgesetzes hat der Nationalrat am Mittwoch beschlossen.

Bei der Übersetzung der EU-Richtlinie hat sich jedoch ein Fehler eingeschlichen. „Der allgemeine Warnhinweis und die Informationsbotschaft nach den Abs. 1 und 2 sind in Helvetika fett schwarz auf weißem Hintergrund zu drucken“, steht unter Punkt 7 zu lesen. Im englischen Original ist von der Schriftart Helvetica die Rede, in der deutschen Übersetzung wurde daraus jedoch „Helvetika“. Diese Schriftart existiert nur leider nicht, wie Gerald Loacker von den NEOS bemerkte.

Zigarettenpackungen

JFK / EXPA / picturedesk.com

Die Regierung lehnte einen eingebrachten Abänderungsantrag jedoch ab. Die NEOS haben nun selbst eine „möglichst hässliche“ Schriftart mit der Bezeichnung Helvetika kreiert und zum Download zur Verfügung gestellt. Derzeit wird überprüft, ob die Schrift offiziell lizenziert werden kann. Möglicherweise müssten die Tabakfirmen die Warnhinweise dann tatsächlich in der neuen Schriftart aufdrucken. (CC)