„Ein Traum“: Tauchstipendium für Tiroler Meeresforscher

Ein fantastisches Stipendium hat der aus Innsbruck stammende Meeresforscher Felix Butschek erhalten. Er wurde aus zahlreichen Bewerbern für das „European Our World Underwater Scholarship 2016“ ausgewählt. Damit kann er ein Jahr lang weltweit nach seinen Wünschen an den interessantesten Plätzen tauchen und seine Kompetenzen erweitern.

Ö3-Supersamstag mit Thomas Kamenar, 1. Mai 2016

„Dieses Stipendium ist ein Traum“, schwärmt der 24-Jährige. Die „Our World-Underwater Scholarship Society“ vergibt seit 1974 diese Stipendien, die jungen Menschen praktische Erfahrungen für eine Karriere in Unterwasser-bezogenen Disziplinen vermitteln sollen.

Noch arbeitet Butschek an seinen Plänen für sein Tauchjahr, einige Punkte stehen aber ganz oben auf seiner Wunschliste. „Mitte Mai fange ich wahrscheinlich in Südwest-England mit einem Kurs für Tauchen mit Kreislaufgeräten an“, so der Tiroler. Weiters steht Höhlentauchen in Mexiko, Wracktauchen in den Großen Seen (USA und Kanada) und Tauchgänge in Alaska am Plan. Weitere wahrscheinliche Stationen sind Palau, Australien, Neuseeland, Island, Norwegen und die Antarktis - „die Pläne entwickeln sich noch“.

Felix Butschek beim Tauchen

SAM BLACK / APA / picturedesk.com

„Sporttaucher schaffen ein solches Programm vielleicht in ihrem ganzen Leben, ich bekomme die einmalige Chance, das in einem Jahr zu tun - das ist ein großes Privileg“, freut sich Butschek, der gerade aufregende Tage hinter sich hat: Am 16. April war die Stipendienverleihung in New York, wenige Tage zuvor musste er seine Bachelorarbeit an der University of the Highlands and Islands (UHI) abgeben und diese am 20. April präsentieren.

Butschek, geboren am 22. März 1992 in Innsbruck, studiert seit 2012 Meereswissenschaften an der Scottish Association for Marine Science (SMAS), einer Forschungseinrichtung der UHI in Oban (Schottland). Den Tiroler zog es schon früh in die weite Welt: Im Alter von 16 Jahren bewarb er sich über das United World Colleges Network (UWC) Austria dafür, seine letzten zwei Schuljahre an einer internationalen UWC-Schule zu absolvieren. Er bekam ein Stipendium für das Lester B.Pearson College of the Pacific auf Vancouver Island (Kanada).

Dort besuchte er nicht nur seinen ersten Kurs für Meereswissenschaften, sondern begann auch zu tauchen. Die Unterwasserwelt hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. In Oban gründete er einen universitären Ableger des British Sub Aqua Club, half bei der Entdeckung und Identifikation mehrerer Schiffwracks aus dem Zweiten Weltkrieg in der Region und widmete sich auch im Rahmen eines einjährigen Erasmus-Aufenthalts auf Spitzbergen (Norwegen) der marinen Geologie und Biologie.

Butschek hat schon Ideen, was er nach dem Stipendium machen könnte, „zum Beispiel als Forschungstaucher arbeiten“. Er will sich aber alle Möglichkeiten offen halten, „die Erfahrungen, die ich dieses Jahr sammeln werde, könnten all das umkrempeln“. (APA/CC)