Marder legt weltgrößten Teilchenbeschleuniger lahm

Das kleine Raubtier sei in die unterirdische Riesenmaschine eingedrungen und habe einen Kurzschluss ausgelöst, verzeichnet das Arbeitsprotokoll des Europäischen Kernforschungszentrums (CERN) für Freitag. Es habe eine „schwere elektrische Störung“ gegeben.

Die Anlage musste den Betrieb einstellen, wie CERN-Sprecher Arnaud Marsollier dem britischen Sender BBC sagte. In anderen Meldungen war ursprünglich von einem Wiesel als Übeltäter ausgegangen worden. Vor einigen Jahren hatte der Beschleuniger nach der Begegnung mit einem Vogel schlapp gemacht.

Der Steinmarder bezahlte sein Eindringen in eine 66-Kilovolt-Transformator-Anlage mit dem Leben. Er wurde von einem Stromschlag getötet. Bis die Folgen des Kurzschlusses behoben sind und der Beschleuniger Large Hadron Collider (LHC) wieder hochgefahren wird, könnten nach Einschätzung des Sprechers einige Tage vergehen.

Marder

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Steinmarder sind dafür berüchtigt, dass sie Autos ausbremsen, indem sie Kabel durchbeißen, weshalb sie gelegentlich auch als „Automarder“ bezeichnet werden. Wie das Tier in die bewachte Beschleunigeranlage nördlich von Genf gelangen konnte, war am Samstag noch unklar. Die Tatsache an sich sei aber nicht unbedingt verwunderlich, erklärte Marsollier: Die Forschungseinrichtung liege halt in einer eher ländlich geprägten Gegend. (APA/dpa/CC)