Pakt: 50 Prozent weniger Plastiksackerl bis 2019

Eine Reduktion der Plastiksackerl weit über den Vorgaben der EU-Richtlinie soll in Österreich bis 2019 erreicht werden.

Ö3-Drivetime-Show mit Olivia Peter und Peter L. Eppinger, 2. Mai 2016

Umweltminister Andrä Rupprechter hat am Montag in Wien gemeinsam mit Vertretern von Handel und NGOs sein „Leuchtturmprojekt“ präsentiert. Ein ab Juli gültiger Pakt sieht unter anderem die Halbierung des Tragetaschenverbrauchs von 50 auf 25 Stück pro Person und Jahr vor.

Die Vereinbarung sieht auch vor, dass auch Tragetaschen, die nicht aus Plastik sind, reduziert werden sollen. Zudem werden die kleinen, kostenlosen Plastiksackerl („Knotenbeutel“) aus dem Kassenbereich verschwinden. Die bereits jetzt gängige Praxis große Tragetaschen gegen ein Entgelt - Ausnahme ist der Frischebereich - abzugeben, ist ebenfalls Teil der bis ins Jahr 2025 gültigen Vereinbarung.

Keine halben Sachen

„Das ist eben genau das Gute an der österreichischen Regelung, dass hier die Regelung für alle Sackerlarten gilt, egal ob Plastik oder Papier, denn der Umwelt würde es nichts nützen, wenn das Plastiksackerl verschwindet und dafür das Papier oder das Bioplastiksackerl kommt“, so Herwig Schuster von Greenpeace.

Der Grund für diese Maßnahmen ist für Umweltminister Rupprechter klar: „Plastiksackerl verbrauchen wertvolle Ressourcen und belasten bei falscher Entsorgung die Umwelt, insbesondere die Gewässer.“

Mann mit Plastiksackerln

HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Diese Unternehmen machen mit

Besonders zahlreich waren die Unterzeichner aus der Lebensmittel-Branche, doch neben dem Rewe-Konzern, Spar, Lidl und Hofer, setzten auch die Elektronikkette Media-Saturn sowie der Tchibo-Konzern, oder Europas größter Schuhhändler Deichmann, ihre Signatur unter die Präambel. Ebenfalls dabei: Betten Reiter, MPreis, Schäfer Shop und Unimarkt.

Diese sieht des Weiteren vor, dass man nicht auf mehr Vorverpackungen ausweicht, sondern Mehrwegtragetaschen fördert und dass etwaige Mehreinnahmen durch den Sackerlverkauf in Umweltprojekte fließen. Rupprechter unterstrich bei der Präsentation des „Plastiksackerl-Pakts“, dass mit weiteren Unterzeichnern zu rechnen ist: „Wir sind nach Gesprächen mit weiteren Branchenvertretern optimistisch, dass es ein dynamischer Prozess wird“, sagte der Umweltminister - die Textilketten C&A sowie H&M könnten demnach bald folgen.

Eines steht schon jetzt fest: Die sogenannte „Plastiksackerl-Richtlinie“ der EU, die vorsieht, dass die Mitgliedsländer bis 2019 den Konsum auf 90 Sackerl pro Person und Jahr reduzieren, wurde in Österreich bereits erfüllt. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag laut den EU-Kommissionszahlen schon 2010 bereits bei 51. (APA/CC)