Heute steigt das ESC Finale in Stockholm

Noch nie war es so leicht, mit seinem Siegertipp daneben zu liegen, wie heuer. War es in den letzten Jahren meist ein Match zwischen zwei, maximal drei Favoriten, so drängen sich meines Erachtens heuer gleich fünf Top-Favoriten und zwei chancenreiche Außenseiter auf. Hier sind meine Big Five.

Wenn die beste Inszenierung gewinnen soll

Dann geht der Sieg ganz klar an den Russen Sergey Lazarev und seine unglaublich aufwändige Hi-Tech-Performance. Die Trophäe soll ihm dann David Copperfield überreichen.

Wenn die stärkste Message gewinnen soll

Dann muss natürlich die Ukrainerin Jamala mit ihrem Song „1944“ gewinnen. Ein dramatischer Appell an Europa, die von den Russen annektierte Halbinsel Krim nicht im Stich zu lassen. Den Preis sollte ihr dann der Generalsekretär von Amnesty International überreichen.

Wenn der beste Song gewinnen soll

Dann drängen sich gleich drei Kandidaten auf. „If I were sorry“ vom 17jährigen Schweden Frans, der am besten zeitgemäßen Pop 2016 repräsentiert. „J’ai cherche“ vom Ladykiller Amir, ein weiteres Beispiel dafür, wie flott Pop aus Frankreich momentan unterwegs ist. Und „Sound of Silence“ von Dami Im, eine astreine Powerpop-Ballade, wie gemacht für den Song-Contest. Den Pokal sollte dann am besten Björn Ulvaeus von ABBA überreichen.

Außerdem gönne ich gerne auch dem coolen Country-Dude Douwe Bob einen Sieg, weil er mit seinem relaxten Tune „Slow down“ einen so schönen Kontrapunkt zum sonstigen Glitterpop-Spektakel setzt. Den Preis sollte ihm John Carter Cash, Sohn des legendären Johnny Cash, überreichen.

Und dann wäre da natürlich noch Zoe mit „Loin d’ici“. Als Patriot muss man schon auch auf sie setzen, Ehrensache. Ganz abgesehen davon, dass sie wirklich mit einer der stärksten und eingängigsten Melodien auffahren kann. Die Trophäe sollte ihr Conchita Wurst überreichen.

Es wird also spannend. Viel Spaß bei der Show!

Und weil Wochenende ist und der eine oder andere vielleicht noch ein bissl Zeit zum Schmökern hat, hier noch zum Abschluss eine kleine Quizfrage: Wie heißt das größte börsennotierte Unternehmen Schwedens? – Falsch! IKEA ist es nicht. Voll vermöbelt. IKEA hat seinen Hauptsitz nämlich in Leiden, Niederlande. Dort kann man offenbar nicht nur gut einen Ofen bauen. Sondern auch ein Regal.

Das größte börsennotierte Unternehmen Schwedens ist die Nordea Bank. So weit, so okay. Volvo auf Platz 2 kennt man dafür umso besser. Genauso wie Ericsson auf Platz 3. Interessant ist auch noch H&M auf Platz 8. So wie in der Musik produziert das kleine Schweden auch in der Wirtschaft veritable Welterfolge. Mehr Wirtschaft, mehr Abwechslung. In den Forbes-Magazine-Charts noch nicht ganz oben, dafür umso cooler ist die Tatsache, dass Skype von einem Schweden erfunden worden ist. Genauso wie Spotify. Der ärgste Feind des holländischen IKEA-CD-Regals. Aber wie und auf welchem Tonträger auch immer. Auf jeden Fall den neuen Song-Contest-Sieger-Song 2016 hören!

Unser Mann in Stockholm

Egal wo der Song-Contest-Zirkus Station macht - Ö3-Musikreporter Clemens Stadlbauer ist live dabei. Er berichtet nicht nur von den Shows, sondern lässt auch keine Probe, keine Fanevent und keine noch so kleine Pressekonferenz aus, um den Song-Contest-Wahnsinn so authentisch wie möglich ins Radio zu bringen. Was er dabei erlebt, schreibt er sich in seinem täglichen Song-Contest-Blog von der Seele. Eine Therapie, die unterhält.

Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 5 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 4 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 3 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse beim 1. Halbfinale
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 2 in Stockholm
Clemens Stadlbauers Erlebnisse am Tag 1 in Stockholm

Der Countdown zum Song Contest - Live

Bevor am Samstag um 21 Uhr (ORF eins) Zoe ins große Finale zieht, widmen wir die zwei Stunden von 19 bis 21 Uhr ganz dem größten TV-Event Europas und senden einen ganz speziellen Countdown. Moderiert wird die Sondersendung von Benny Hörtnagl.