Cobra stürmte in Klagenfurt die falsche Wohnung
„Ö3-Nachrichten“, 20. Mai 2016
Die 26-jährige Frau hatte den Polizisten auch eine Skizze gemacht und dort die Nachbarswohnung als ihre eigene markiert. An den Türen gibt es keine Nummern oder Namensschilder. Der Schlüssel der 26-Jährigen passte sogar ins Schloss, er ließ sich allerdings nicht umdrehen. Die Beamten schlossen daraus, dass die Tür von innen verriegelt war, also brachen sie die Tür mit Gewalt auf.
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In der Wohnung befand sich eine vierköpfige Familie mit zwei minderjährigen Kindern. „Natürlich haben sie sich erschreckt“, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio am Freitag zur APA. Es sei aber schnell erkannt worden, dass man die falsche Wohnung erwischt hatte. Die Familie zeigte Verständnis für den Irrtum, die Polizisten entschuldigten sich. „Heute gibt es noch einmal ein klärendes Gespräch mit dem Stadtpolizeikommando und der Familie.“ Der Schaden an der Wohnungstür wird ersetzt.
Im konkreten Fall hatte der gewalttätige Ehemann nicht nur seine Frau geschlagen und gewürgt, sondern auch damit gedroht, den dreieinhalbjährigen Sohn, der sich bei ihm befand, umzubringen. Dionisio: „Man steht unter Druck, es muss schnell gehandelt werden, weil vielleicht das Leben eines Kindes in Gefahr ist. Da kann es passieren, dass man einem Irrtum unterliegt.“ (APA)