Alexander Van der Bellen bei seiner ersten Rede nach seinem Wahlsieg.

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Van der Bellen wird neuer Bundespräsident

Um 16.42 Uhr war der Wahlkrimi vorbei: Das Innenministerium gab bekannt, dass Alexander Van der Bellen neuer Bundespräsident wird. Der langjährige Grünen-Chef setzte sich in einer dramatischen Stichwahl um gut 31.000 Stimmen gegen seinen freiheitlichen Kontrahenten Norbert Hofer durch.

Ö3-Nachrichten mit Rainer Hons, 23. Mai 2016

Das neue Staatsoberhaupt konnte letztlich 50,3 Prozent der Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 72,7 Prozent auf sich vereinen. Damit drehte der 72-Jährige sowohl das Ergebnis vom ersten Durchgang, als Hofer noch fast 14 Prozentpunkte Vorsprung hatte, als auch jenes vom Wahlsonntag, als der Dritte Nationalratspräsident ebenfalls noch recht deutlich voran gelegen war.

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„Ich danke für dieses Vertrauen“

Alexander Van der Bellen hat am Montag in seiner ersten Rede nach geschlagener Wahl zum Bundespräsidenten seinen Wählern gedankt: „Ich danke für dieses Vertrauen“, meinte er vor Vertretern der in- und ausländischen Presse im Wiener Palais Schönburg.

Seinem knapp unterlegenen FPÖ-Konkurrenten Norbert Hofer zollte er „persönlichen Respekt und Anerkennung“ und gratulierte ihm „bei aller inhaltlichen Differenz“ zu einem „sehr engagierten Wahlkampf“. Den Österreichern dankte Van der Bellen ganz generell dafür, „dass sie zur Wahl gegangen sind“.

Hofer-Statement auf Facebook

Der freiheitliche Präsidentschaftskandidat hat bereits vor der Bekanntgabe des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl seine Niederlage eingeräumt. „Ich bedanke mich für Eure großartige Unterstützung. Natürlich bin ich heute traurig“, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Der Einsatz für den Wahlkampf sei „nicht verloren sondern eine Investition in die Zukunft“.

Positive Reaktionen

International waren die Reaktionen praktisch durchgehend positiv. So meinte etwa der französische Premier Manuel Valls, erleichtert zu sein, dass die Österreicher den Populismus und den Extremismus zurückgewiesen hätten. Deutschlands Staatsoberhaupt Joachim Gauck freute sich, dass ein überzeugter Europäer ins Amt komme, den er bald in Berlin empfangen wolle.

Treffen mit Fischer am Dienstag

Der amtierende Bundespräsident Heinz Fischer hat Dienstagmittag seinen Nachfolger Alexander an dessen künftigen Arbeitsplatz zu einem Gespräch empfangen. Die Übergabe erfolge freundschaftlich und reibungslos, man habe bereits ein Arbeitsgespräch vereinbart, erklärten beide im Anschluss an das Treffen. (APA/CC)

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