Würdest du diesem Straßenkind helfen?

Um aufzuzeigen mit welchem harten Schicksal Kinder und Jugendliche leben, die auf der Straße aufwachsen, hat Unicef ein Experiment gemacht. Im Internet gehen die Wogen hoch.

Die sechsjährige Anna wurde als Schauspielerin in zwei verschiedene Rollen gesteckt: beim ersten Versuch als obdachloses Mädchen verkleidet, schmutziges Haar und einsam auf der Straße um Essen bettelnd. Beim zweiten Mal wurde die junge Schauspielerin als verloren gegangenes reiches Töchterchen mit schickem Kleidchen angezogen. Das Kinderhilfswerk hat dieses Social Experiment gefilmt um zu dokumentieren, wie die vorbeigehenden Menschen auf das Kind eingehen.

Verhalten höchst unterschiedlich

Unter dem Hashtag #FightUnfair, also ‚unfairer Kampf‘, hat Unicef die neue Kampagne für Straßenkinder gestartet. Sie soll zeigen wie schwer es bedürftige Kinder haben. Das Ergebnis des Experiments sorgt für viel Gesprächsstoff in den sozialen Netzwerken. Denn die als obdachlos gekleidete Kleine sei sogar von einem Mann feindselig aus dem Restaurant vertrieben worden. Andere Menschen stellten ihre Taschen beiseite, ängstlich dass das junge Mädchen etwas stehlen könne. Empathie und Sorge schienen die Menschen nur für die gut gekleidete Anna zu haben. Ihr kam besonders viel Aufmerksamkeit zu, sie kümmerten sich um das scheinbar verlaufene Kind und überschütteten es mit Hilfsbereitschaft.

Fassungslose Reaktionen im Netz

„Was ist nur falsch mit dieser Welt?“ fragt sich eine Frau. Millionenfach wurde das Video bereits angesehen, die Userinnen und User sind enttäuscht und wütend. „Mir fehlen die Worte. Es sollte keine Rolle spielen, wie ein einsames Kind auf der Straße gekleidet ist. Alle sollten die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Du weißt nie, ob und wann du vielleicht mal in ihre Lage kommst.“

Dieses schwere Schicksal haben laut dem Kinderhilfswerk über 150 Millionen Kinder. Sie seien es, die die Armt am härtesten trifft, wenn sie auf der Straße leben. Die kleine Schauspielerin musste das Experiment abbrechen, da sie völlig zerstört von den Reaktionen der Menschen war. Und die Frage die bleibt: haben wir nur Empathie für Menschen, die gut aussehen und passend gekleidet sind?

(Anastasia Lopez)